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französischer Schriftsteller (1972-) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Laurent Binet (* 19. Juli 1972 in Paris) ist ein französischer Schriftsteller. Für seinen Roman HHhH bekam er 2010 den Prix Goncourt du premier roman zugesprochen; außerdem wurde 2014 dessen japanische Übersetzung mit dem Großen Preis der Buchhändler Japans ausgezeichnet.
Binet studierte in Paris, bevor er seinen Wehrdienst in der Slowakei an der Luftwaffenschule in Košice als Französischlehrer ableistete. Danach pendelte er für einige Jahre zwischen Prag und Paris. Er arbeitet heute (2011) im Schuldienst im Pariser Umland als Professeur Agrégé de littérature moderne, ist aber auch mit Universitätskursen an der Universität Paris VIII betraut.
Im Jahr 2000 publizierte er sein erstes Buch, die vom Surrealismus inspirierte Erzählung Forces et faiblesses de nos muqueuses (Stärken und Schwächen unserer Schleimhäute). 2004 folgte sein zweites Buch, La Vie professionnelle de Laurent B. (Das Berufsleben des Laurent B.), in dem er von seinen Erfahrungen beim Unterrichten an Pariser Schulen berichtet.
Im Januar 2010 erschien bei Grasset HHhH (das Akronym für „Himmlers Hirn heißt Heydrich“, ein Ausspruch Hermann Görings). Im Mittelpunkt des Romans steht der SS-Obergruppenführer, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und Stellvertretende Reichsprotektor von Böhmen und Mähren in Prag, Reinhard Heydrich sowie das von den tschechischen Widerstandskämpfern Jan Kubiš und Jozef Gabčík verübte Attentat auf ihn („Operation Anthropoid“). Am 2. März 2010 wurde dem Autor für das Werk der „Prix Goncourt du premier roman“ zugesprochen.[1] Nach Erscheinen des Buches wurde bekannt, dass vom Lektorat etwa 20 Seiten gestrichen worden waren, auf denen sich Binet äußerst kritisch mit Jonathan Littells Roman Die Wohlgesinnten (2006) auseinandergesetzt hatte.[2] Die deutsche Übersetzung von HHhH erschien im September 2011. 2015 erhielt er für Die siebte Sprachfunktion (La Septième Fonction du langage) den Prix Interallié und den Prix du Roman Fnac.
2019 veröffentlichte Binet mit Civilizations (Eroberung) einen Roman über eine Alternativweltgeschichte, wonach die Tochter Eriks des Roten bereits im Jahr 1000 Amerika besiedelt. Die amerikanischen Eingeborenen kennen Pferde und die Kunst des Eisenschmiedens und bilden Jahrhunderte später schützende Antikörper gegen die von Christoph Kolumbus und seine Männer eingeführten Krankheiten, die 1492 von ihrer Entdeckungsreise gen Westen nicht zurückkehren werden. 1531 flieht der Inka-Führer Atahualpa vor der Armee seines Bruders Huáscar und „entdeckt“ Europa. Die Geschichte beschreibt phantasievoll die Gefangennahme von Kaiser Karl V. und die Ausnutzung zerstrittener Mächte, umgekehrt zur Unterwerfung des Inkareichs durch die Spanier. Civilizations wurde im Jahr seiner Veröffentlichung mit dem Grand Prix du Roman der Académie française ausgezeichnet.[3]
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