Landsberg (Fraktion)
Politische Fraktion in der Frankfurter Nationalversammlung / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Landsberg war der Name einer Fraktion des politischen Zentrums in der Frankfurter Nationalversammlung, die seit September 1848 bestand. Wie bei den meisten Fraktionen der Nationalversammlung bezieht sich der Name auf den üblichen Versammlungsort der Fraktionsmitglieder in Frankfurt am Main. Das Sitzungslokal der Landsberg-Fraktion befand sich in der Bockgasse 12/14 im Gasthaus „Landsberg“.[1][2]
Die Fraktion war eine Abspaltung der nationalliberalen Casino-Fraktion und der linksliberalen Württemberger-Hof-Fraktion.[3][4] Im „Württemberger Hof“ und seiner Abspaltung „Augsburger Hof“ waren die Linksliberalen vor allem aus den Mittel- und Kleinstaaten vertreten.[5] In der Landsberg-Fraktion sammelten sich die Rechtsliberalen, besonders aus dem Südwesten, aus dem rheinischen Bürgertum und der norddeutschen Professorenschaft.[5] Ihr gehörten Politiker wie Johann Friedrich Christoph Bauer, Carl Otto Dammers, Wilhelm Jordan, Sylvester Jordan, Heinrich von Quintus-Icilius und Maximilian Heinrich Rüder an.
Die Mitglieder dieser Fraktion befürworteten eine starke Zentralgewalt mit einer starken Stellung des Parlaments und wollten daher die Rechte der Einzelstaaten stärker einschränken als die anderen Fraktionen. Sie sprachen sich für eine konstitutionelle Monarchie aus.