Kunstmuseum in Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Kunsthalle Wien ist das Ausstellungshaus der Stadt Wien für internationale zeitgenössische Kunst und Diskurs mit den Standorten MuseumsQuartier und Karlsplatz. Sie stellt unterschiedliche Formen internationaler Gegenwartskunst aus und entwickelt dafür neue Formate des Ausstellens und Kommunizierens. Die Kunsthalle Wien verfügt über keine eigene Sammlung, sondern widmet sich stattdessen mit ihren wechselnden Einzel- und Themenausstellungen der Präsentation von Kunst und der Reflexion von Kunst und Kultur.
Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1992 präsentiert die Kunsthalle Wien als städtische Institution nationale wie internationale zeitgenössische Kunst. Sie ist damit gleichermaßen Ort für das Etablierte wie Verhandlungsstätte gegenwärtiger gesellschaftlicher Themen und zukünftiger Entwicklungen.
Ursprünglich als temporärer Bau in Containerform von Adolf Krischanitz für den Karlsplatz entworfen, wurde sie ebenda im Frühjahr 1992 eröffnet und stand schon vor der Eröffnung im Zentrum heftiger öffentlicher Diskussionen. Der „Riesenstreit“ (Kurier, 21. März 1992) um den fensterlosen, zunächst einfach blau-gelben Container, der in zentraler Lage das Stadtbild prägte, wurde als „Kulturkampf“ mit „populistischen Verbalattacken“ gewertet (Kurier, 25. März 1992), so behauptete etwa die Kronen Zeitung, die neue Kunsthalle bringe „die Volksseele zum Kochen“. Es gab standespolitische Solidarisierungsinitiativen mit dem Architekten, allerdings auch Kritik von Fachkollegen wie Roland Rainer. „Kabarettreife Wortduelle“ prägten eine diesbezügliche Sitzung des Wiener Gemeinderates (Kurier, 28. März 1992).
Im Mai 2001 übersiedelte die Kunsthalle Wien in das neue Haupthaus im Museumsquartier, einen Neubau im ehemaligen „Ovalen Hof“ unter Einbeziehung der ehemaligen Winterreithalle der Hofstallungen, gelegen zwischen Leopold Museum und mumok. Die historische Bausubstanz wurde durch einen Ziegelbau, der zwei Ausstellungshallen beherbergt, ergänzt bzw. mit ihr verbunden. Die beiden Hallen des Standorts Museumsquartier besitzen gemeinsam eine Fläche von 1.647 m².
Der provisorische Container am Karlsplatz mit mittlerweile funktionslosem Fußgängerdurchgang wurde im Zuge der Übersiedelung demontiert. An seine Stelle trat ein verglaster Ausstellungsraum, der bis 2012 der Kunsthalle Wien als project space diente und seit 2013 gleichwertiger Ausstellungs- und Veranstaltungsraum ist.
Die Tageszeitung Der Standard beschreibt den Kubus wie folgt:
„Eine preiswerte Architektur als Medium, ein Reagenzglas für künstlerische Interventionen, eine Ideen-Beschleunigungsmaschine für eine Szene, die sich in Marmorsälen und Stuckaturhallen nie richtig wohlfühlen wird.“[1]
Die Kunsthalle Wien veranstaltet jährlich mehrere thematische Gruppenausstellungen und Einzelschauen, Festivals, Konferenzen und stellt Kunst im öffentlichen Raum aus.
Seit 1992 haben über eine Million Menschen die Ausstellungen der Kunsthalle Wien besucht.
2002 hat das italienische Kunstmagazin ARTE die Kunsthalle Wien zu einem der sechs besten Ausstellungshäuser Europas gekürt.
Im März 2005 war die Innenhoffassade der Kunsthalle mit der Fahneninstallation Kanak Attack. Die dritte Türkenbelagerung des Künstlers Feridun Zaimoğlu verhängt.