Kreuth ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Geslau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Kreuth liegt in der Gemarkung Dornhausen.[3]
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Das Dorf liegt am Kreuthbach, einem rechten Zufluss der Altmühl. Im Osten liegen das Hubfeld und Eggerten. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Schwabsroth zur Kreisstraße AN 7 (2,3 km westlich), nach Dornhausen (1,2 km östlich) und Hürbel (1,5 km südlich) jeweils zur AN 5 und zur Staatsstraße 2250 bei Geslau (1 km nördlich).[4]
Im 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg aus dem Jahr 1608 wurden für Kreuth 9 Mannschaften verzeichnet, die alle das Kastenamt Colmberg als Grundherrn hatten. Das Hochgericht übte das Vogtamt Colmberg aus.[5] Im 16-Punkte-Bericht des Oberamts Colmberg aus dem Jahr 1681 waren die grundherrschaftlichen Verhältnisse für Kreuth unverändert.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kreuth 13 Anwesen (2 Höfe, 10 Halbhöfe, 1 Gut). Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte weiterhin das Vogtamt Colmberg aus. Alle Anwesen hatten das Kastenamt Colmberg als Grundherrn. Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Schmiede, Hirtenhaus, Brechhaus).[7] Es gab zu dieser Zeit 14 Untertansfamilien.[8][9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[10]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kreuth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Geslau und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Geslau zugeordnet.[11] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Dornhausen umgemeindet. 1843 beantragten die Bewohner von Kreuth die Bildung einer eigenen Ruralgemeinde, was jedoch abgelehnt wurde. Weitere Eingaben 1844 und 1847 wurden ebenfalls abgelehnt.[12] Am 1. Januar 1972 wurde Kreuth im Zuge der Gebietsreform nach Geslau eingemeindet.[10]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 12: Hofanlage; stattliches Wohnstallhaus, frühes 18. Jahrhundert, im 19. Jh. halbseitig aufgestockt; massive Mansarddachscheune, 19. Jh.
- Haus Nr. 20: erste Hälfte des 19. Jh., zweigeschossiges Fachwerkwohnstallhaus; Wohnteil mit einhüftigem Dach[13]
- mittelalterliches Sandsteinkreuz; südlich am Sulzbach
Einwohnerzahlen
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Kilian (Geslau) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[23]
- Johann Kaspar Bundschuh: Kreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 210 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Creuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 686 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Kreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 348 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 64–65.
Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 8v. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 704.
Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 18. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 708.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 878.
Johann Bernhard Fischer: Kreuth. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 103 (Digitalisat).
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 210.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 984 f.
Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 950.
H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 65. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
Gemeindeteile der Gemeinde
Geslau