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Talsperre in Tansania Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kraftwerk Kihansi (englisch Kihansi Hydro Plant) ist ein Laufwasserkraftwerk in den Udzungwa-Bergen Tansanias im Distrikt Mufindi, Region Iringa. Es nutzt einen Höhenunterschied von mehr als 800 m zwischen den Flüssen Kihansi und Kilombero. Die Stadt Iringa befindet sich ca. 80 km nördlich.
Kraftwerk Kihansi | ||
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Lage | ||
| ||
Koordinaten | 8° 34′ 30″ S, 35° 51′ 5″ O | |
Land | Tansania | |
Ort | Distrikt Mufindi, Region Iringa | |
Gewässer | Kihansi | |
Kraftwerk | ||
Eigentümer | Tanzania Electric Supply Company (Tanesco) | |
Betreiber | Tanesco | |
Bauzeit | 1994 bis 2000 | |
Betriebsbeginn | 1999 | |
Technik | ||
Engpassleistung | 180 Megawatt | |
Durchschnittliche Fallhöhe |
853,5 m | |
Ausbaudurchfluss | 25 m³/s | |
Regelarbeitsvermögen | 1.000 Millionen kWh/Jahr | |
Turbinen | Pelton-Turbinen 3 × 60 MW | |
Generatoren | 3 × 71,5 MVA | |
Sonstiges |
Mit vorbereitenden Arbeiten wie dem Bau einer Zugangsstraße wurde im Juli 1994 begonnen.[1] Die eigentlichen Bauarbeiten starteten im Juli 1995.[2] Sie wurden im Februar 2000 abgeschlossen.[2] Das Kraftwerk ging im Dezember 1999 in Betrieb.[3][4] Es wurde am 10. Juli 2000 durch den damaligen Präsidenten Benjamin William Mkapa offiziell eröffnet.[5] Das Kraftwerk ist im Besitz der Tanzania Electric Supply Company (Tanesco) und wird auch von Tanesco betrieben.[3]
Das Absperrbauwerk besteht aus einer Gewichtsstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 25 m und einer Kronenlänge von 200 m.[2][4] Das Volumen der Staumauer beträgt 58.830 m³. Die Staumauer verfügt in ihrer Mitte über eine Hochwasserentlastung, über die maximal 470 m³/s abgeleitet werden können. Auf der linken Seite der Staumauer befindet sich der Einlass, von dem ein Tunnel mit einer Länge von 2.276 m sowie ein senkrechter Schacht mit einer Höhe von 508 m zum Maschinenhaus führt.[2]
Die Staumauer staut den Kihansi, einen Nebenfluss des Kilombero, zu einem kleinen Stausee auf. Bei Vollstau erstreckt er sich über eine Fläche von rund 0,26 km² und fasst 1 Mio. m³.[4]
Das Kraftwerk Kihansi verfügt über eine installierte Leistung von 180 MW. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei 1 Mrd. (bzw. 730[6] oder 935[7] Mio.) kWh. Die drei Pelton-Turbinen mit vertikaler Achse leisten jede maximal 60 MW und die zugehörigen Generatoren 71,5 MVA.[3] Sie befinden sich in einer Kaverne (Länge 70,3 m, Breite 12,6 m, Höhe 33,6 m). Das Kraftwerk kann um zwei weitere Pelton-Turbinen mit je 60 MW erweitert werden. Die Fallhöhe beträgt 853,5 m.[2] Der maximale Durchfluss liegt bei 8,3 m³/s je Turbine.[1]
Von der Schaltanlage führt eine 97 km lange 220-kV-Leitung zum Umspannwerk in Iringa sowie eine 178 km lange 220-kV-Leitung zur Schaltanlage des Kraftwerks Kidatu.[1][3]
Die Gesamtkosten des Kraftwerks betrugen 275 Mio. USD.[4] Die Kosten für die Staumauer und zugehörige Arbeiten lagen bei ca. 36 Mio. USD.[5] Das Projekt wurde durch die KfW unterstützt.[7] Die Erzeugungskosten pro kWh im Kraftwerk Kihansi wurden ursprünglich auf 2 bis 4 US-cents geschätzt, während die durchschnittlichen Erzeugungskosten pro kWh in Tansania bei 10 bis 11 US-cents liegen.[6]
Am Fuße des Kihansi Wasserfalls lebt die endemische Krötenart Nectophrynoides asperginis, die von der IUCN inzwischen mit dem Status EW (engl. Extinct in the Wild: in der Natur ausgestorben) gelistet wird. Als Ursache des Verschwindens wird der Bau der Staumauer angesehen, der die Wasserzufuhr zu den Wasserfällen um 90 % verringert hat.[8][9] Die Krötenart wurde erst 1996 entdeckt, nachdem der Bau der Staumauer bereits begonnen hatte.[10]
Für ökologische Ausgleichsmaßnahmen wurden 15 Mio. USD ausgegeben, weitere 6 bis 8 Mio. USD jährlich gehen Tanesco durch die verminderte Stromerzeugung verloren, weil ein Teil des Wassers für den Wasserfall reserviert wird. Dadurch stiegen die Erzeugungskosten pro kWh im Kraftwerk Kihansi auf ca. 5 US-cents.[7]
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