Kraftwerk Karlshamn
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Das Kraftwerk Karlshamn, schwedisch Karlshamnsverket, ist ein schwedisches Ölkraftwerk. Betreiber ist Sydkraft, eine Tochter der deutschen Uniper. Es liegt westlich von Karlshamn auf der Halbinsel Stärnö. Jeder der drei Blöcke hat 335 MW Leistung, einen eigenen Kamin mit 141 m Höhe und wird mit Heizöl wie zum Beispiel das Kraftwerk Ingolstadt in Deutschland betrieben. Das benötigte Heizöl wird in einem Felsenlager mit 800.000 m³ und mehreren kleinen Zisternenlagern gelagert. Das Felsenlager wurde von der schwedischen Regierung für die Krisenvorsorge finanziert. Die Anlieferung erfolgt per Schiff.[1] Mittlerweile sind nur noch zwei Blöcke in Betrieb. Ein Block wurde 2015 geschlossen. Genauso wie die benachbarte Konverterstation der Swepol ist das Kraftwerk auf der 400-kV-Ebene angeschlossen. Das Kraftwerk kann durch Vorheizen in eine Zweistundenbereitschaft versetzt werden und ist somit innerhalb von zwei Stunden am Netz. Jeder Block hat eine Hochdruck-, eine Mitteldruck- und zwei Niederdruckturbinen. 2022 arbeiteten etwa 60 Beschäftigte im Kraftwerk.[2][3]
Kraftwerk Karlshamn | |||
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Lage | |||
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Koordinaten | 56° 9′ 8″ N, 14° 49′ 57″ O56.15222222222214.8325 | ||
Land | Schweden | ||
Ort | Karlshamn | ||
Daten | |||
Typ | Wärmekraftwerk | ||
Primärenergie | Heizöl | ||
Eigentümer | Sydkraft | ||
Betreiber | Karlshamn Kraft | ||
Projektbeginn | 1956 | ||
Bauzeit: | 1969–1973 | ||
Betriebsaufnahme | 1969–1973 | ||
Schornsteinhöhe | 141 m |
Die Bedeutung des Kraftwerks Karlshamn für das Stromnetz liegt nicht darin, dass es ständig Strom produziert, sondern in seiner Reservefunktion für den Fall, dass andere Kraftwerke aufgrund von Revisionen oder von plötzlichen Schäden ausfallen oder sogenannte Dunkelflauten die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen reduzieren. Durch die Lage direkt an der HGÜ-Verbindung Swepol kann es die Notfallfunktion teilweise auch für das polnische Stromnetz übernehmen. Diese Notfälle finden in den gemäßigten Breiten bevorzugt in den Wintermonaten statt, da dann der Stromverbrauch dort höher ist als im Sommer.