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Komödie in fünf Akten von Gerhart Hauptmann (1892) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kollege Crampton ist eine Komödie in fünf Akten des deutschen Nobelpreisträgers für Literatur Gerhart Hauptmann, die am 16. Januar 1892[1] im Deutschen Theater Berlin mit dem Komiker[2] Georg Engels[3] in der Titelrolle uraufgeführt wurde.[4]
Nach den Dramen Vor Sonnenaufgang (1889), Das Friedensfest (1890) und Einsame Menschen (1891) probierte Gerhart Hauptmann ein Lustspiel, genauer eine Charakterkomödie. Auf die Idee war er im November 1891 gekommen, nachdem er sich in Berlin Molières Geizigen angesehen hatte. Das Vorbild für seinen Kollegen Crampton lieferte ihm der Professor für Malerei James Marshall[A 1], ein Original, das Gerhart Hauptmann 1880 bis 1882 an der Kunst- und Gewerbeschule Breslau erlebt hatte.[5]
Harry Crampton, renommierter Professor an der Kunstakademie einer schlesischen Stadt mit etwa 300 000 Einwohnern, ist ein pflichtvergessener Trinker. Seine 18-jährige hübsche, stattliche Tochter Gertrud erklärt das Phänomen dem relegierten 19-jährigen Kunststudenten Max Strähler so: „Sie wissen wohl, daß ich Papa meistens führen muß, er kann nicht allein gehen. Wenn er allein geht, bekommt er Schwindel … Sie wissen vielleicht, daß Papa die Nacht wieder nicht nach Hause gekommen ist.“[6]
Max stellt dem Professor seinen um die 32 Jahre alten Bruder, den Fabrikbesitzer Adolf Strähler, vor. Adolf bedankt sich als Vormund der Waise Max für die guten Worte, die der bekannte Professor für den aus der Akademie gejagten Anfänger gefunden hat.[A 2] Crampton hat momentan keinen Sinn für solches Gespräch, denn der Herzog visitiert soeben die Akademie. Leider kommt der hohe Gast nicht, wie angekündigt, in der Klasse des Malers vorbei, sondern verlässt vorzeitig die Kunstakademie. Weil der Trinker Crampton verschuldet ist, steht seine Amtsenthebung unmittelbar bevor. Seine Wohnung wurde bereits behördlich versiegelt.
Gertrud kennt Maxens 30-jährige Schwester, die Witwe Agnes, vom Konservatorium. Das junge Mädchen vertraut sich der Frau an: Die Ehe der Eltern steht vor dem Aus. Gertrud soll zur Mutter, will aber beim Vater bleiben und bittet Agnes um ein paar Tage Asyl – nur bis der Vater aufgefunden ist. Der Professor ist nämlich spurlos verschwunden.
Crampton vegetiert biertrinkend und kartenspielend im Hinterzimmer einer üblen Kaschemme.
Adolf wundert sich, warum Bruder Max zwei nebeneinanderliegende Ateliers für stolze 3000 Mark angemietet und die unter den Hammer gekommene Möblierung aus Cramptons Atelier zusammengekauft hat.
Max stöbert Crampton auf und setzt den verwunderten Professor ins Bild: Seine Schwester Agnes will Gertrud aufnehmen.
Max und Gertrud verloben sich. Agnes ist erfreut und Adolf nimmt das Ereignis kommentarlos hin. Die Verlobten richten, närrisch vor Freude, das neue Atelier des Professors – es hat gutes Licht – mit den alten Möbeln des Vaters ein. Max führt Crampton aus der Spelunke in das neue Atelier. Der Professor ist gerührt. Das junge Paar darf heiraten. Es scheint, als befände sich Crampton auf dem Wege der Besserung. Er will Agnes für 600 Taler porträtieren und vielleicht auch einen Konzertsaal in Görlitz ausmalen.
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