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Gattung der Familie Doldenblütler (Apiaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kerbel (Anthriscus) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Die 9 bis 15 Arten sind in Eurasien und Afrika weitverbreitet. Die Kulturform des Echten Kerbels (Anthriscus cerefolium) wird unter anderem als Gewürz verwendet.
Kerbel | ||||||||||||
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Glanz-Kerbel (Anthriscus nitidus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anthriscus | ||||||||||||
Pers. |
Kerbel-Arten wachsen als zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Pfahlwurzeln sind dünn oder verdickt. Die aufrechten Stängel sind hohl und verzweigt.[1] Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl oder borstig behaart.[2]
Die meist wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind oft ungestielt. Die Basis der Blattspreite ist mehr oder weniger deutlich als Blattscheide ausgebildet. Die im Umriss längliche bis eiförmige Blattspreite ist zwei- bis dreifach gefiedert oder fiederteilig. Die Blattsegmente sind linealisch-länglich bis eiförmig. Die Endabschnitte sind gezähnt oder fiederteilig.[1][2]
Die end- oder seitenständig auf einem Blütenstandsschaft stehenden locker zusammengesetzten doppeldoldigen Blütenstände enthalten viele relativ kleine Blüten. Hüllblätter fehlen. Es sind nur wenige ausgebreitete Doldenstrahlen vorhanden. Die wenigen Hüllchenblätter sind zurückgebogen und ihr glatter Rand ist bewimpert. Die Blütenstiele sind ausgebreitet.[1][2]
Die fünfzähligen Blüten sind meist radiärsymmetrisch, bei einigen Arten sind die Randblüten mehr oder weniger zygomorph und vergrößert. Die Blüten sind meist zwittrig und fruchtbar, bei einigen Arten sind die inneren Blüten steril. Kelchzähne sind kaum erkennbar oder fehlen.[3] Die fünf weißen oder gelblich-grünen Kronblätter sind länglich oder keilförmig mit einem schmalen, nach innen gebogenen oberen Ende. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Die zwei Griffel sind kurz.[1][2]
Die längliche bis eiförmige Spaltfrucht, auch Doppelachäne genannt, zerfällt bei Reife in zwei Teilfrüchte. Die glatten oder borstig behaarten Teilfrüchte sind mehr oder weniger zylindrisch, seitlich abgeflacht, tief gerillt und enden in einem Schnabel.[1] Ölkanäle sind kaum oder nicht erkennbar.[2]
Die Gattung Anthriscus wurde 1805 durch Christian Hendrik Persoon in Synopsis Plantarum, Band 1, Seite 320, erstveröffentlicht.[4] Typusart ist Anthriscus vulgaris Pers., heute ein Synonym von Anthriscus caucalis M.Bieb. Synonyme für Anthriscus Pers. sind Chaerefolium Haller und Cerefolium Fabr.[5].[6] Anthriscus Pers. nom. cons. ist nach den Regeln der ICBN (Vienna ICBN Art. 14.10 & App. III) konserviert gegenüber dem 1800 veröffentlichten Homonym Anthriscus Bernh. nom. rej.[7] Der Name Anthriscus wurde bereits in der Antike von den Griechen verwendet.[2] Die letzte Revision der Gattung Anthriscus ist Krzystof Spalik: Revision of Anthriscus (Apiaceae), In: Polish Botanical Studies. Cracow, Band 13, 1997, S. 1–69.
Die Gattung Anthriscus gehört zur Subtribus Scandicinae aus der Tribus Scandiceae in der Unterfamilie Apioideae innerhalb der Familie Apiaceae.[7][8]
Die Gattung Anthriscus ist natürlich im gemäßigten Eurasien[1] und Afrika weitverbreitet. Verbreitungsschwerpunkte liegen im nordöstlichen Mittelmeerraum und in der Kaukasusregion. Eine Art ist in Nordamerika ein Neophyt.[2]
In der Gattung Anthriscus gibt es 9 (im Jahr 2001)[9] bis 15 (im Jahr 2005)[1][2] Arten:[5][7]
Am häufigsten wird die Kulturform des Echten Kerbels oder Garten-Kerbels (Anthriscus cerefolium; ältere lateinische Bezeichnungen für Kerbel waren chaerefolium, cherefolium und cerefolium[10]) genutzt. Seine rohen, frischen Blätter werden vielseitig als Gewürz verwendet.[11] Auch vom Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) werden die Blätter roh oder gegart gegessen. Auch die Pfahlwurzeln von Anthriscus sylvestris, vielleicht auch von Anthriscus cerefolium, können gegart gegessen werden.[11]
Die medizinischen Wirkungen von Anthriscus cerefolium wurden untersucht.[11]
Aus den grünen Pflanzenteilen von Anthriscus sylvestris lässt sich ein grüner Farbstoff gewinnen, der jedoch nicht sehr haltbar ist.[11]
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