Julia Pongratz
deutsche Klimaforscherin und Professorin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Julia Pongratz (* 1980[1]) ist eine deutsche Klimaforscherin und Professorin für Geografie und Landnutzungssysteme an der Ludwig-Maximilians-Universität München und forscht zudem am Max-Planck-Institut für Meteorologie.[2][3]
Leben
Pongratz absolvierte in den Jahren 2000 bis 2005 ein Diplomstudium der physischen Geografie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, unterbrochen durch ein Auslandsstudienjahr 2003/2004 an der University of Maryland.[4] Sie promovierte im Jahr 2009 in Geowissenschaften an der Universität Hamburg mit ihrer am Max-Planck-Institut für Meteorologie durchgeführten Doktorarbeit.[4] Im Folgenden arbeitete sie als research scientist am Department of Global Ecology der Carnegie Institution for Science, Stanford.[3] 2012 kehrte sie auf ein Fellowship ans Max-Planck-Institut für Meteorologie zurück[5], wo sie wenig später, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, eine Emmy-Noether-Gruppe zu Forstwirtschaft im Erdsystem gründete.[6] 2018 übernahm sie den Lehrstuhl für Physische Geographie und Landnutzungssysteme an der LMU München.[7]
Wirken
Pongratz befasst sich in ihrer Arbeit mit dem wechselseitigen Einfluss von Mensch, Vegetation und Klima.[8] Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Einfluss von Landnutzungsänderungen auf das Klima, besonders durch Veränderungen in Wasser-, Energie- und Kohlenstoffflüssen. Pongratz untersucht sowohl, wie vorindustrielle Landnutzung das Klima beeinflusste[9] und wie stark Effekte heutiger Landnutzung sind[10][11], als auch Maßnahmen wie Aufforstung, die eingesetzt werden, um dem zukünftigen Klimawandel entgegenzuwirken[12]. Sie ist an Berichten des IPCC beteiligt[2] und gehört unter anderem den Lenkungsausschüssen der Future Earth Projekte Global Carbon Project und AIMES (Analysis, Integration and Modelling of the Earth System) an.[13][14]
Ehrungen
Pongratz erhielt im Studium Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes und des deutsch-amerikanischen Fulbright-Programmes.[4] Ihre Doktorarbeit wurde mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft und dem Wladimir-Peter-Köppen-Preis der Universität Hamburg ausgezeichnet.[9][10] 2012–2014 war sie Stipendiatin des Fast Track Programmes der Robert Bosch Stiftung.[11] Von 2014 bis 2018 war sie Mitglied der Jungen Akademie, die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie und der Leopoldina getragen wird.[1] 2024 wurde Pongratz zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt und 2025 wurde sie als Mitglied der Sektion Geowissenschaften in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- mit Ken Caldeira: Attribution of atmospheric CO2 and temperature increases to regions: importance of preindustrial land use change. In: Environmental Research Letters. Band 7, 2012, 034001, doi:10.1088/1748-9326/7/3/034001.
- mit David Lobell, L. Cao und Ken Caldeira: Crop yields in a geoengineered climate. In: Nature Climate Change. Band 2, 2012, S. 101–105, doi:10.1038/nclimate1373.
- Plant a tree, but tend it well. In: Nature. Band 498, 2013, S. 47–48, doi:10.1038/498047a.
- mit C. H. Reick, R. A. Houghton und J. I. House: Terminology as a key uncertainty in net land use and land cover change carbon flux estimates. In: Earth System Dynamics. Band 5, S. 177–195, 2014, doi:10.5194/esd-5-177-2014.
Weblinks
- Mitgliedseintrag von Julia Pongratz bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- Homepage von Pongratz an der LMU München
Einzelnachweise
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