Johannes Gesner ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum Mediziner und Fußballspieler siehe Johannes Gessner (Mediziner). Zu anderen Personen siehe Johann Gesner.
Gessner ist ein Sohn von Christoph Gessner (1674–1742), Pfarrer an der Kirche Zum Kreuz, und dessen Frau Esther Maagin, eine Tochter von Melchior Maag (1638–1689). Gessner erhielt seine schulische Ausbildung am Collegium Carolinum. Nach dem Besuch der Lateinschule, wechselte er 1721 auf das „Collegium humanitatis“ und 1723 auf das „Collegium publicum“. Dort wurde er von Johannes von Muralt und Johann Jakob Scheuchzer unterrichtet. 1726 begann Gessner in Basel Medizin zu studieren. Im Herbst setzte er sein Studium an der Universität Leiden fort, wo Herman Boerhaave und Bernhard Siegfried Albinus zu seinen Lehrern gehörten. Dort begegnete er Albrecht von Haller, mit dem er lebenslang verbunden war. Gemeinsam hielten sich beide zu weiteren Studien in Paris auf. Dort wurden sie unter anderem von Antoine de Jussieu und Jacob Winslow unterrichtet. Ab 1728 studierte Gessner in Basel bei Johann Bernoulli Mathematik. 1730 erwarb er dort den akademischen Grad eines Doktors der Medizin. Gessner kehrte nach Zürich zurück und eröffnete eine Arztpraxis. 1733 wurde er als Professor für Mathematik ans Collegium Carolinum berufen. Nach dem Tod von Johannes Scheuchzer im Jahr 1738 folgte er diesem im Amt.
Tabulae phytographicae, analysin generum plantarum exhibentes. 2 Bände, Johann Heinrich Füssli, Zürich 1795–1804 (Digitalisat) – herausgegeben von Christoph Salomon Schinz (1764–1847).
Urs Boschung: Albrecht Hallers Aufenthalt in Paris im Lichte eines unbekannten Tagebuchs Johannes Gessners. In: Medizinhistorisches Journal. Band 11, Nr. 3/4, 1976, S. 220–245 (JSTOR:25803491).
Urs Boschung (Hrsg.): Johannes Geßners Pariser Tagebuch 1727. (= Studia Halleriana Band 2) Hans Huber, Bern/Stuttgart/Toronto 1985, ISBN 3-456-81396-1.
Urs Boschung: Johannes Gessner (1709–1790). Der Gründer der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Seine Autobiographie – Aus seinem Briefwechsel mit Albrecht von Haller. Ein Beitrag zur Geschichte der Naturwissenschaften in Zürich im 18. Jahrhundert. Neujahrsblatt herausgegeben von der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich auf das Jahr 1996, 198. Stück, 1996 (PDF).
Hans Caspar Hirzel: Denkrede auf Johannes Gessner, weiland Lehrern der Naturlehre und Mathematik, Chorherrn des Karolinischen Stiffts zum grossen Münster in Zürich, Mitglied der meisten europäischen Akademien der Wissenschaften, Stifftern und Vorstehern der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Orell, Gessner, Füssli und Compagnie, Zürich 1790 (Digitalisat).
Meike Knittel: „Dominus creavit ex Terra Medicamenta“. Heilpflanzenwissen in Johannes Gessners Phytographia sacra. In: Simona Boscani Leoni, Martin Stuber (Hrsg.): Wer das Gras wachsen hört. Wissensgeschichte(n) der pflanzlichen Ressourcen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.(= Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes Band 14) StudienVerlag, Innsbruck 2017, ISBN 978-3-7065-5895-2, S. 96–114.
Meike Knittel, Reto Nyffeler: Der Hortus siccus Societatis physicae Tigurinae. In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Band 166, Nr. 2, 2021, 12–15 (PDF).
Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 91.