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deutscher Kaufmann und Mäzen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johann Heinrich Richartz (* 15. Mai 1796 in Köln; † 22. April 1861 ebenda) war ein deutscher Kaufmann und als Stifter des ersten Museumsbaus des Wallraf-Richartz-Museums ein bedeutender Mäzen.
Als Sohn einer Kölner Kaufmannsfamilie übernahm Johann Heinrich Richartz nach Lehrjahren in Mainz, Brüssel und Antwerpen die Geschäfte seines Vaters im Leder- und Wildhäute-Handel. Er expandierte und intensivierte durch Gesellschafter in den Handelsländern die Geschäftsbeziehungen nach Nord- und Südamerika, so dass die eigene Kölner Dependance J. H. Richartz & Co. bald in erfolgreiche Konkurrenz zu den Haupthandelskontoren in Antwerpen treten konnte.[1]
Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1851 galt Richartz als „einfacher, nüchterner und anspruchsloser“ Bürger.[2] Entsprechend überrascht war wohl der Rat der Stadt Köln, als Oberbürgermeister Stupp in der Ratssitzung vom 3. August 1854 ein Schreiben Richartz’ verlas, worin der Kaufmann sich anbot, „zur Bestreitung der Baukosten eines neuen städtischen Museums Anfangs nächsten Jahres an die Stadtkasse die Summe von einmalhunderttausend Thalern gegen eine jährliche Rente von vier vom Hundert einzuzahlen“. Das Museum an der Stelle des 1802 aufgehobenen Minoritenklosters sollte die Kunstsammlung des 1824 verstorbenen Sammlers Ferdinand Franz Wallraf aufnehmen, die dieser der Stadt vermacht hatte.
Weitere Zustiftungen folgten, so dass sich die Gesamtsumme seiner Stiftung auf insgesamt 277.000 Taler und damit auf mehr als die Hälfte der Baukosten des neuen Museums belief. Richartz starb noch vor Fertigstellung des Museumsbaus am 22. April 1861 nach kurzer Krankheit.
Mit seinem Testament hinterließ er weitere hunderttausend Taler zur Gründung einer städtischen Irrenanstalt, jedoch so, dass die Zinsen zehn Jahre lang zur Erwerbung von Gemälden älterer und neuerer Meister für das Museum verwandt werden sollten. Zum Ausbau der Kölner Minoritenkirche in direkter Nachbarschaft des Museums wurden 9000 Taler angewiesen, der Kölner Dom erhielt 2500 Taler und zur Dotation einer Freistelle an der rheinischen Musikschule vermachte er 2000 Taler.
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