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flämischer Universalgelehrter, Humanist, Mathematiker, Astrologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Joachim Sterck van Ringelberg(h) (latinisiert Joachim(us) Fortius Ringelberg(ius) Antverpianus (Andouerpianus); * um 1499 in Antwerpen; † nach dem 1. Januar 1531) war ein flämischer Universalgelehrter – Humanist, Mathematiker und Astrologe. Sein Werk Lucubrationes (1538) wird als das Erste mit κυκλοπαιδεία (kyklopaideia) im Titel aufgefasst.[1] Diese Referenz auf altgriechische Bildung (ἐγκύκλιος παιδεία) steht im Geist des Renaissance-Humanismus und gibt Anhaltspunkte dafür, wie die Enzyklopädie zu ihrem heutigen Titel gelangt sein könnte.
Ringelberg inskribierte nachweislich am 5. Januar 1519 an der Universität Leuven, doch wird angenommen, dass er bereits 1516 oder 1517 dorthin übersiedelt war. Er studierte dort unter Petrus Curtius (Pieter de Corte), bald danach unterrichtete er vermutlich im 1518 eingerichteten Collegium Trilingue.
Spätestens zu Jahresbeginn 1528 verließ er Leuven, um zwei große Reisen zu unternehmen, während derer er unterrichtete, aber auch seine Arbeiten drucken ließ:
Zunächst ging er über Antwerpen nach Köln, dann Mainz, wieder Köln, Heidelberg, Basel, Freiburg im Breisgau und Straßburg; von dort aus über Mainz und Köln zurück nach Antwerpen, wo er im April 1529 ankam.
Wenige Monate später begann seine zweite, die Frankreich-Reise: Über Leuven (3. August 1529) ging er nach Paris (September–Dezember 1529, wo er im Calvi-Collegium Andreas Hyperius als Student und Bewunderer fand), dann nach Orléans, Bourges und Lyon, wo sich nach dem 1. Januar 1531 seine Spur verliert.
Seit seinem Aufenthalt in Basel hat er mehrmals Erasmus von Rotterdam besucht, der ihn geschätzt haben muss und zwei Epigramme für Ringelbergs Institutiones astronomicae verfasste. Erasmus’ Sekretär Nicolaas Kan hingegen verspottete Ringelbergs Arbeiten in einem seiner Epigramme, 1529.
Ringelberg setzte als erster in den Titel eines Werkes einen Begriff, der dem späteren Wort Enzyklopädie entspricht:
»Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia: nempe liber de Ratione studii, utriusque linguae Grammatice, Dialectice, Rhetorice[,] Mathematice, & sublimioris Philosophiae multa.« (Basel 1538)
Ein einbändiges Werk in lateinischer Sprache, zitiert meist kürzer Lucubrationes, vel potius absolutissima kyklopaideia oder einfach nur als Kyklopaideia. Die zweite Auflage von 1541 hatte einen leicht veränderten Titel und wird daher meist kurz Kyklopedeia zitiert. Heutige Philologen schätzen ihn wie folgt ein:
Ringelberg soll auch eine ringförmige Sonnenuhr gebaut haben.[4]
Von Ringelberg sind rund dreißig Werke bekannt, darunter insbesondere eines über Pädagogik, De Ratione Studii. Die Arbeiten wurden im 16. Jh. vielfach gedruckt – allein von der Rhetorica sind rund 20 Ausgaben aus diesem Jahrhundert bekannt. Außerdem gab es an die zehn Ausgaben „Gesammelter Werke“ (Lucubrationes = nächtliche Arbeiten):
Kosmografie:
Astrologie:
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