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deutscher Astronom Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Joachim Schubart (* 5. August 1928 in Berlin) ist ein deutscher Astronom.
Joachim Schubart besuchte in seiner Schulzeit das Gymnasium in Bad Doberan. Hier legte er 1947 sein Abitur ab. Anschließend studierte er Astronomie an der Humboldt-Universität in Berlin sowie an der Sternwarte Babelsberg und schloss 1952 mit der Arbeit Refraktion und mittlerer täglicher Temperaturgang[1] als Diplom-Astronom ab. 1955 promovierte er mit der Arbeit Untersuchungen über periodische Lösungen im Dreikörperproblem,[2] arbeitete dann an der Sternwarte Sonneberg, seit 1961 am Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg. 1967 habilitiert, ist er seit 1970 Hauptobservator.[3]
Schubarts Arbeit betrifft spezielle Fragen der Himmelsmechanik. Dazu gehört hauptsächlich die Untersuchung der 2/3-Resonanz zu Jupiter der Asteroiden der Hilda-Gruppe.[4] Zusammen mit P. Stumpff war er einer der ersten Anwender genauer numerischer Integration und Bahnbestimmung von Objekten im Sonnensystem durch ein Adams-Störmer-Prädiktor-Korrektor-Verfahren. Damit berechnete er einen verbesserten Wert der Masse der Erde, und erstmals die Masse von kleinen Planeten, (1) Ceres und (2) Pallas. Weitere Untersuchungen betreffen die erdnahen Asteroiden (1627) Ivar, (1221) Amor und (69230) Hermes. Seine Vorausberechnungen ermöglichten ferner nach hundert Jahren die Wiederentdeckung des Kometen Tempel-Tuttle, der die Leoniden erzeugt, mit Auffindung von Beobachtungen zurück bis 1366. 1993 ging Schubart in den Ruhestand. Schubart dürfte zu den besten europäischen Kennern der Himmelsmechanik gehören.
1960 entdeckte er in Sonneberg den kleinen Asteroiden (2000) Herschel, und 1961 in Tautenburg (4724) Brocken zusammen mit C. Hoffmeister.
Der von Paul Wild 1973 in Bern entdeckte kleine Planet (1911) Schubart wurde nach ihm benannt (80 km Durchmesser und 8 Jahre Umlaufszeit), er führt eine bedeutende Untergruppe der Asteroiden vom Typ Hilda an.
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