Jean Monod war ein Sohn von Gaspard Joël Monod (1717–1782), einem ehemaligen Pastor, der zur Zeit der Geburt seines Sohnes als Übersetzer und Literat in Genf lebte, und dessen Ehefrau Suzanne Puerani (1737–1799). Er wuchs in Genf auf, wo er nach der Schulausbildung ab 1782 Theologie studierte. 1785 schloss er das Studium mit einer Dissertation über die Zungenrede ab und wurde 1787 ordiniert und in die Compagnie des pasteurs aufgenommen. Bei einer Reise nach Kopenhagen lernte er 1790 Louise de Coninck (1775–1851) kennen, die Tochter des reichen Unternehmers hugenottischer Herkunft Frédéric de Coninck. Er verlobte sich mit ihr und heiratete sie am 18. Januar 1793. Anschließend kehrte er in die Schweiz zurück und arbeitete als Pfarrer in Morges. 1794 wurde er dank des Einflusses seines Schwiegervaters zum Pastor an der französisch-reformierten Kirche in Kopenhagen berufen. Nachdem das Bombardement Kopenhagens durch die Briten im August/September 1807 die Stadt zu einem großen Teil zerstört und das Unternehmen Frédéric de Conincks ruiniert hatte, nahm Monod eine Berufung nach Paris an, wo er während eines Besuchs 1798 bereits gepredigt und Kontakte geknüpft hatte. Er erhielt eine der drei reformierten Pfarrstellen, die Napoleon Bonaparte 1802 eingerichtet hatte, und wirkte an dem seit 1811 als reformierte Kirche dienenden Oratoire du Louvre. Um die große Kinderschar ernähren zu können, betrieb die Familie auch ein Pensionat. Monod war mit Philipp Albert Stapfer befreundet. Seine Tochter Marie heiratete 1827 Stapfers Sohn Charles-Louis Stapfer.
Nach dem Tod von Paul-Henri Marron am 31. Juli 1832 übernahm Monod dessen Amt als Präsident des Konsistoriums der Reformierten Kirche von Paris.
Im Winter 1835/36 erkrankte Monod und starb am 23. April 1836 im Alter von 70 Jahren. Bestattet wurde er unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof Père-Lachaise.
Anders als seine zwei berühmteren Söhne Frédéric und Adolphe, die zur Erweckungsbewegung gehörten, wird Jean Monod der Aufklärung bzw. dem Supranaturalismus zugerechnet.[2] Neben einigen Artikeln in Louis Gabriel MichaudsBiographie Universelle veröffentlichte er zu Lebzeiten nur zwei Predigten. 51 Predigtabschriften sind im Archiv der Compagnie des pasteurs in Genf erhalten. Ferner übersetzte er Briefe des deutschen Theologen Franz Volkmar Reinhard.[3] In dem Buch Cent cinquante ans après sammelten drei Nachkommen Monods 1943 den Briefwechsel zwischen ihm und seiner Frau.[4]
Aus der Ehe mit Louise de Coninck gingen neun Söhne und vier Töchter hervor. Vier der Söhne und zahlreiche weitere Nachkommen wurden ebenfalls Theologen. Die Nachkommenschaft, die eine herausragende Rolle nicht nur für den französischen Protestantismus, sondern für das Geisteslebens Frankreichs insgesamt spielt, umfasst daneben etliche Gelehrte, Künstler und Politiker, darunter die Nobelpreisträger Jacques Monod und Daniel Bovet, den Afrikaforscher Théodore Monod und den Regisseur Jean-Luc Godard. Seit 1901 ist sie als Familienverband organisiert.[5]
Die Nachkommen der ersten beiden Generationen sind:[6]
Frédéric Monod (* 17. Mai 1794 in Monnaz; 30. Dezember 1863 in Paris), Pastor am Oratoire, später an der Chapelle du Nord[7]
⚭ 1821 Marie Louise Constance de Coninck (1803–1837), eine Cousine
Jean Monod (1822–1907), Theologieprofessor in Montauban ⚭ 1849 Marie Babut (seine Cousine)
Louise Monod (1827–1909) ⚭ 1850 Gustave Good, Pastor
Gustave Monod (1831–1904), Pastor ⚭ 1855 Charlotte Brown
Théodore Monod (1836–1921), Pastor an der Chapelle du Nord, später am Oratoire ⚭ 1867 Gertrude Monod (1846–1878)
⚭ 1839 Suzanne Smedley (1808–1867)
Henri Monod (Beamter) (1843–1911), Medizinalbeamter ⚭ 1866 Cécile de Montricher
Léopold Monod (1844–1922), Pastor ⚭ 1869 Anna Vernet
Albert Monod (1845–1901), Unternehmer ⚭ 1870 Laure de Montricher
Discours prononcé sur la tombe de M. Frédéric-Jacques Bast. Schoell, Paris 1811.
Sermon d'actions de grâces pour la paix et de commémoration de la mort de Louis XVI, prononcé à Paris, dans le temple de l'Oratoire, le 26 juin 1814. Leblanc, Paris 1814 (Digitalisat)