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französischer Reisender und Baron von Aubonne in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jean-Baptiste Tavernier (auch: Johann Baptista Tavernier; * 1605 in Paris; † Juli 1689 in Moskau) war ein französischer Reisender und Baron von Aubonne in der Schweiz.
Geboren ist Jean-Baptiste Tavernier 1605 in Paris als Sohn des protestantischen Kartografen Gabriel Tavernier, der mit Karten und Reiseführern handelte. In dieser Literatur fand sein Sohn Jean-Baptiste zahlreiche Informationen und Anleitungen für seine Reisen durch Frankreich, England, die Niederlande, Deutschland, die Schweiz, Polen, Ungarn und Italien.
Zwischen 1628 und 1668 unternahm Jean-Baptiste Tavernier sechs große Reisen in den Orient, in die Türkei, nach Persien und nach Indien. Nur eine der sechs Reisen machte er mit dem Schiff, alle anderen unternahm er zu Lande. Er erlangte Berühmtheit durch seine Tagebücher, in denen er wie kein anderer Zeitgenosse die Reisen ausführlich dokumentierte. Sein bekanntestes und bis heute noch verlegtes Werk trägt im deutschen den Titel „Reisen zu den Reichtümern Indiens/ Abenteuerliche Jahre beim Großmogul 1641 - 1667“[1][2].
Von seinen Reisen brachte Tavernier eine große Menge an Diamanten mit nach Europa, darunter allein zwanzig Steine zwischen 30 und 50 Karat. Einige Diamanten, die Tavernier aus Indien mitgebracht hatte, sollten später berühmt werden, wie etwa der Hope-Diamant, den er der Legende nach aus der Statue des Hindu-Gottes Vishnu gebrochen haben soll. Tavernier stieg an den europäischen Königshöfen zum angesehensten Diamantenexperten und -händler seiner Zeit auf. Es gab damals keinen großen Diamanten, den nicht er aus Indien mitgebracht oder zumindest für die Fürsten begutachtet und vermessen hat.
Im Jahre 1668 verkaufte er den Blue Hope Diamanten an König Ludwig XIV. von Frankreich.
Er gewann durch seinen Handel mit Edelsteinen viel Geld und kaufte 1670 für 60.000 Livres die Herrschaft Aubonne in der Schweiz. Ebenso viel bezahlte er für die Restaurierung des Schlosses Aubonne.
Er stand in Verbindung mit Hiob Ludolf.
Sein Vetter, den er mit in Frankreich erworbenen Waren im Wert von 222.000 Pfund per Schiff in den Orient schickte, betrog ihn. Infolgedessen musste er seine Herrschaft Aubonne 1685 an Henri Duquesne verkaufen.
Es wird behauptet, dass er seine siebte Reise unternahm, um wieder zu Geld zu kommen. Er starb aber unterwegs im Juli 1689 in Moskau im Alter von 84 Jahren.
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