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polnischer Boxer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Janusz Kazimierz Gortat (* 5. November 1948 in Brzozów; † 19. Dezember 2023[1]) war ein polnischer Boxer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1972 in München und 1976 in Montreal jeweils eine Bronzemedaille im Halbschwergewicht.
Janusz Gortat | ||||||||||||||||
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Daten | ||||||||||||||||
Geburtsname | Janusz Kazimierz Gortat | |||||||||||||||
Geburtstag | 5. November 1948 | |||||||||||||||
Geburtsort | Brzozów, Polen | |||||||||||||||
Todestag | 19. Dezember 2023 | |||||||||||||||
Nationalität | Polen | |||||||||||||||
Kampfname(n) | Długi | |||||||||||||||
Gewichtsklasse | Halbschwergewicht | |||||||||||||||
Größe | 1,86 m | |||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||
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Gortat war der Vater des ehemaligen Profibasketballers Marcin Gortat.
Janusz Gortat begann 1965 mit dem Boxen. Er war Armeeangehöriger und gehörte während seiner gesamten Laufbahn, die bis 1982 dauerte, dem Armeesportklub Legia Warschau an. Der Trainer, dem er am meisten zu verdanken hatte, war Henryk Niedzwiecki. In der polnischen Nationalstaffel, der er ab 1970 angehörte, wurde er von Feliks Stamm trainiert. Janusz Gortat war ein hervorragender Techniker, der besonders in der Defensive stark war.
Seine ersten größeren Erfolge feierte er 1967. In diesem Jahr wurde er polnischer Juniorenmeister im Halbmittelgewicht und wurde auch schon bei mehreren Juniorenländerkämpfen eingesetzt. 1969 startete er erstmals bei den polnischen Meisterschaften der Senioren und unterlag dabei im Mittelgewicht gegen Edmund Hebel. Seine ersten Einsätze in der polnischen Länderstaffel waren zwei Länderkämpfe in Köln und Augsburg gegen die Bundesrepublik Deutschland. Bei dieser Gelegenheit besiegte er Hartmut Sasse und Uwe Laroche jeweils nach Punkten.
In den Jahren 1970 bis 1972 wurde Janusz Gortat jeweils polnischer Vizemeister im Halbschwergewicht. In diesen drei Jahren verlor er im Finale dieser Meisterschaften gegen Stanisław Dragan jeweils nach Punkten. Seine Karriere bei internationalen Meisterschaften begann aber schon 1969 bei den Europameisterschaften in Bukarest. Er startete dort im Mittelgewicht und gewann im Achtelfinale über Nazif Kuran aus der Türkei nach Punkten. Im Viertelfinale traf er auf Mate Parlov aus Jugoslawien, gegen den er sich in seiner weiteren Laufbahn noch manch hartes Gefecht liefern sollte, und verlor knapp mit 3:2 Punktrichterstimmen.
Bei den Europameisterschaften 1971 in Madrid startete Janusz Gortat im Halbschwergewicht. Er siegte dort im Achtelfinale gegen Uwe Laroche durch techn. KO in der 3. Runde und im Viertelfinale über Imre Toth aus Ungarn nach Punkten, verlor aber im Viertelfinale erneut gegen Mate Parlov mit 3:2 Punktrichterstimmen.
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann Janusz Gortat dann seine erste internationale Medaille, die bronzene. Er siegte in München über Jaroslav Kral aus der Tschechoslowakei klar nach Punkten, gewann im Achtelfinale über Raymond Russell aus den Vereinigten Staaten knapp mit 3:2 Punktrichterstimmen und besiegte im Viertelfinale Rudi Hornig aus der BRD durch KO in der 1. Runde. Auf Mate Parlov traf er in München erst im Halbfinale und unterlag diesem, wieder nach Punkten. Diesmal werteten die Punktrichter aber mit 5:0 für Parlov.
Bei den Europameisterschaften 1973 in Belgrad traf Janusz Gortat im Finale erneut auf Mate Parlov und wiederum musste er sich ihm geschlagen geben. Die Punktrichter stimmten dabei wieder 5:0 für Parlov. Vor diesem Finale hatte Janusz Gortat Günter Peters aus der BRD und Sjeng Verstappen aus den Niederlagen nach Punkten besiegt. Bei den Weltmeisterschaften 1974, die in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt wurde, fehlte Janusz Gortat. Er war aber bei den Europameisterschaften 1975 in Kattowitz wieder am Start, scheiterte aber dort nach einem Sieg im Achtelfinale über Gordon Feris aus Irland im Viertelfinale an Anatoli Klimanow aus der UdSSR, der ihn nach Punkten besiegte.
1976 nahm Janusz Gortat in Montreal zum zweitenmal an Olympischen Spielen teil. Er kämpfte sich dort im Halbschwergewicht mit einem knappen 3:2-Punktsieg über Miloslav Popovic aus Jugoslawien, einem techn. KO-Sieg in der 3. Runde über Georgi Stojmenow aus Bulgarien und einem 4:1-Punktsieg über Juan Domingo Suarez aus Argentinien in das Halbfinale vor, in dem er auf Leon Spinks aus den Vereinigten Staaten traf. Leon Spinks erwies sich als zu stark für Janusz Gortat und siegte klar mit 5:0 Punktrichterstimmen. Janusz Gortat gewann in Montreal aber seine zweite olympische Bronzemedaille.
Zum Abschluss seiner internationalen Laufbahn startete Janusz Gortat noch einmal bei den Weltmeisterschaften in Belgrad. Er trainierte dazu extra in das Mittelgewicht ab. Er siegte in Belgrad in einem Vorrundenkampf gegen den Kameruner Yasel Kone und unterlag dann bereits im Achtelfinale gegen den starken sowjetischen Sportler Leonid Schaposchnikow durch Abbruch in der 2. Runde.
Janusz Gortat lieferte immer offene und sehr oft auch ausgeglichene Kämpfe, bei denen er, siehe seine Kämpfe gegen Mate Parlov, häufig die Punktrichter gegen sich hatte. Ihm wäre dann sicher auch ein Titelgewinn bei internationalen Meisterschaften, den er nie erreichte, gelungen.
In Polen fand Janusz Gortat in Pawel Skrzecz ab 1977 einen harten Konkurrenten, der ihn schließlich auch als die Nr. 1 der polnischen Halbschwergewichtler ablöste. Er beendete 1982 seine Laufbahn nach 317 Kämpfen, von denen er 272 gewonnen hatte. Janusz Gortat studierte schon während seiner aktiven Zeit an der Sporthochschule AWF und schloss dieses Studium als Diplom-Sportlehrer 1972 ab. Von 1972 bis 1994 war er dann Trainer bei Legia Warschau. Seine erfolgreichsten Schüler waren dort Andrzej Gołota und Tomasz Adamek.
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften, EM = Europameisterschaften, Hm = Halbmittelgewicht, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, damals bis 71 kg, 75 kg u. 81 kg Körpergewicht)
(Finalergebnisse mit Janusz Gortat)
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