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Die International Federation of American Football (IFAF) ist der Weltverband für American Football mit Sitz in La Courneuve, Frankreich.
Gegründet | 1998 |
Verbandssitz | La Courneuve |
Präsident | Pierre Trochet |
Generalsekretär | Jim Mullin |
Mitglieder | 73 Nationalverbände |
Homepage | www.americanfootball.sport |
Die IFAF ist bestrebt, American Football außerhalb Amerikas bekannter zu machen. Die IFAF ist als Weltverband von Internationalen Olympischen Komitee anerkannt.[1] Bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles ist der Sport mit der kontaktfreien Variante Flag Football vertreten.[2]
Auch wenn American Football ein typisch US-amerikanischer Sport ist, wird er in fast 100 Ländern der Erde ausgeübt. Um die weltweiten Aktivitäten außerhalb der US-amerikanischen Profiligen NFL und NFL Europe zu bündeln, wurde im Jahr 1998 die IFAF gegründet. Im gleichen Jahr gründete sich mit der International American Football Federation (IAFF) ein zweiter Weltverband. Nach der ersten Weltmeisterschaft im Jahre 1999 fusionierten im Jahr 2000 bei einer Konferenz in Paris beide Verbände zur International Federation of American Football.
Ein Meilenstein wurde erreicht, als die IFAF 2003 vorläufig und 2005 endgültig in die General Association of International Sports Federations (GAISF) aufgenommen wurde, der zentralen Dachorganisation der weltweiten Sportverbände. Dadurch eröffnete sich die Möglichkeit, sich zur Teilnahme an den World Games zu bewerben. Bei den World Games 2005 in Duisburg konnte sich American Football erstmals als „Einladungs-Sportart“ präsentieren. Über 18.000 Zuschauer besuchten das Endspiel in der Duisburger MSV-Arena. Insgesamt 28.000 Zuschauer besuchten die vier Spiele des Turniers, das von Deutschland gewonnen werden konnte.
Im Rahmen einer Umstrukturierung beschloss die IFAF 2012 die Gründung von fünf kontinentalen Zonen innerhalb des Weltverbandes, die die bisherigen eigenständigen Kontinentalverbände ablösen sollten.[3] Der europäische Verband EFAF, hauptsächlich vom deutschen Verband AFVD getragen, widersetzte sich jedoch der Auflösung. Nach zwei Jahre Streitigkeiten zwischen den Verbänden einigten sich IFAF und AFVD in der sogenannten Frankfurter Erklärung.[4] Die EFAF wurde 2014 aufgelöst, die bisherigen EFAF-Europapokalwettbewerbe (European Football League) von der deutschen GFL International weitergeführt.
Nach der Absage der IFAF-Weltmeisterschaft 2015 in Schweden aus finanziellen Gründen zog sich IFAF-Präsident Tommy Wiking vom Amt zurück. Die WM wurde kurzfristig nach Canton (Ohio) in den Vereinigten Staaten vergeben – aus Kostengründen verzichteten Deutschland, Österreich und Schweden auf die Teilnahme. Dort fand auch der IFAF-Kongress unter Leitung des bisherigen Vizepräsidenten Roope Norenen statt. Dem zurückgetretenen Präsidenten Wiking wurde dabei ein Platz in der Sitzungsleitung verwehrt. Ein Teil der Delegierten zog sich aus dem Kongress zurück, tagte in der Lobby des Tagungshotels und bestätigte Wiking als Präsident. Die verbliebenen Delegierten dagegen bestätigten Norenen als Interimspräsident.[5]
In der Folge existierten zwei Verbände parallel.[6][7] Die IFAF mit Sitz in Paris unter Vorsitz von Wiking wurde insbesondere von Deutschland und Frankreich angeführt. Die IFAF Paris schloss im September 2016 sechs Nationen aus, unter anderem USA Football und veranstaltete das Turnier bei den World Games 2017. Die IFAF mit Sitz in New York wurde von den USA, Kanada, Japan und den nordeuropäischen Ländern getragen. Die IFAF New Work wählte 2016 Richard MacLean (Kanada) zum Präsidenten und führte die Frauen-Weltmeisterschaft 2017 durch. Im September 2017 stellte der Internationaler Sportgerichtshof (CAS) fest, dass Wiking 2015 offiziell als Präsident zurückgetreten war; am 1. März 2018 wurde MacLean durch eine endgültige Entscheidung des CAS zum legitimen Präsidenten der IFAF erklärt.[8] Im Oktober 2018 lehnte das Schweizer Bundesgericht eine Beschwerde von Wiking gegen den früheren Beschluss des CAS zugunsten der IFAF ab. Streitigkeiten zwischen dem deutschen Verband AFVD und der IFAF über finanzielle Verpflichtungen wurden im Herbst 2020 beigelegt.[9][10]
Im Dezember 2021 wurde Pierre Trochet (Frankreich) zum neuen Präsidenten gewählt.
Im Oktober 2023 erkannte das Internationale Olympischen Komitee die IFAF als Weltverband an und nahm Flag Football als Sportart für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles auf.[2]
Der aktuelle Vorstand wurde am 11. Dezember 2021 gewählt:[11]
Dazu kommen die Direktoren der fünf kontinentalen Zonen:[12]
sowie der Direktor für die Vertretung der Athleten.
Derzeit sind 73 nationale Footballverbände in fünf Kontinentalverbänden Mitglieder der IFAF.[13]
11 Mitglieder:[14] Ägypten +, Elfenbeinküste +, Kamerun *, Kenia *, Kongo ?, Marokko, Nigeria *, Südafrika +, Tunesien +, Uganda + und Zimbabwe +.
17 Mitglieder:[15] Antigua und Barbuda +, Argentinien +, Brasilien, Chile *, El Salvador +, Guatemala +, Haiti *, Honduras, Jamaika +, Kanada, Kolumbien +, Kuba +, Mexiko, Nicaragua +, Panama ?, Uruguay + und Vereinigte Staaten.
11 Mitglieder:[16] Hongkong +, Indien *, Indonesien ?, Japan, Jordanien ?, Kuwait *, Malaysia +, Philippinen, Singapur *, Südkorea * und Vietnam ?.
28 Mitglieder:[17] Belarus +, Belgien *, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Georgien +, Irland *, Israel, Italien, Luxemburg +, Malta +, Niederlande *, Norwegen, Österreich, Polen *, Russland *, Schweden, Schweiz, Serbien *, Slowakei *, Slowenien, Spanien, Tschechien *, Türkei, Ukraine *, Ungarn * und das Vereinigte Königreich.
6 Mitglieder:[18] Australien, Guam ?, Neukaledonien ?, Neuseeland *, Papua-Neuguinea + und Tahiti *.
Die ersten Weltmeisterschaften fanden 1999 in Palermo, Italien, sowie 2003 in Hanau und Wiesbaden, Deutschland, statt. Aus beiden ging die Mannschaft Japans als Weltmeister hervor.
Die dritte Weltmeisterschaft im Jahr 2007 wurde nach Japan vergeben und fand in Kawasaki statt. Die Mannschaft der US-Amerikaner, die zum ersten Mal an einer Football-WM teilnahm, gewann. Sie wurde aus College-Spielern zusammengestellt.
Die Endrunde der Weltmeisterschaft 2011 wurde in Österreich ausgetragen. Im Finalspiel gewann die Mannschaft aus den USA klar gegen Kanada. Auch 2015 konnten die US-Amerikaner das Turnier für sich entscheiden.
Die Weltmeisterschaft 2019 wurde nach Australien vergeben, aber abgesagt. Die WM 2023 wurde nach Deutschland vergeben.[19][20][21]
Die bisherigen Weltmeisterschaften der Frauen fanden 2010, 2013, 2017 und 2022 statt und wurden jeweils von den USA gewonnen.[22] Die nächste WM soll 2026 stattfinden.[23]
Die Weltmeisterschaften der Männer unter 20 fanden 2009 (Sieger USA), 2012 (Kanada), 2014 (USA), 2016 (Kanada) und 2018 (Kanada) statt.[22] Das nächste Turniere soll 2024 in Kanada stattfinden.[23] Danach ist ein Vier-Jahres-Zyklus vorgesehen.
Im Flag Football werden seit 2002 alle zwei Jahre Weltmeisterschaften der Männer und der Frauen ausgetragen. Dazu kommen kontinentale Meisterschaften in Europa (Männer seit 2003, Frauen seit 2005) und in Asien (seit 2015, 2014 als Beach Flag Football).
Die IFAF veranstaltete bei den World Games 2005 und 2017 jeweils ein American-Football-Turnier als Einladungssportart. Bei den World Games 2022 wurde Flag Football als Einladungssportart gespielt.[24]
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