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internationaler Standard für Mensch-System-Interaktion Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Norm ISO 9241 ist ein internationaler Standard, der Richtlinien der Gebrauchstauglichkeit und der Ergonomie interaktiver Systeme beschreibt. Die Normenreihe trägt seit 2006 den deutschen Titel Ergonomie der Mensch-System-Interaktion und löst damit den bisherigen Titel Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten ab, um die frühere Einschränkung auf Büroarbeit aufzulösen.
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Bereich | Ergonomie | ||
Titel | Ergonomie der Mensch-System-Interaktion | ||
Kurzbeschreibung: | Ergonomische Anforderungen an interaktive Systeme jeder Art | ||
Teile | s. u. | ||
Letzte Ausgabe | s. u. | ||
Nationale Normen | diverse |
Die Normenreihe beschreibt Anforderungen an die Arbeitsumgebung, Hardware, Software und die Prozesse zum Human-centered design. Ziel der Normenreihe ist es, gesundheitliche Schäden beim Arbeiten mit interaktiven Systemen zu vermeiden und den Benutzenden die Ausführung ihrer Aufgaben zu erleichtern.
Auf der Grundlage einer Norm der internationalen Normungsorganisation ISO wurde eine Europäische Norm erarbeitet, die EN ISO 9241, die in Deutschland als DIN-Norm DIN EN ISO 9241 übernommen wurde, in Österreich existiert die inhaltlich identische ÖNORM EN ISO 9241.
Die EN ISO 9241 gilt nach EU-Rechtsprechung auch als Standard zur Bewertung der Forderung nach Benutzerfreundlichkeit, in Deutschland aus der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), bis zum 3. Dezember 2016 Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV).
Die Normenreihe ISO 9241 bestand zunächst aus insgesamt 17 Teilen. Zwischenzeitlich wurden weitere neue Teile hinzugefügt sowie Teile aus anderen Normen, die thematisch eher zur 9241 passen, in diese integriert.
Die folgenden Teile sind Bestandteile der Norm (Stand: 2022-12-23):
In Vorbereitung befinden sich (Stand: 2022-12-23):
Zurückgezogen wurden (Stand: 2021-12-13):
Die Teile 5 und 6 und der 500er Bereich umfassen den Themenbereich Arbeitsumgebung. Der 300er Bereich beschäftigt sich mit den Anforderungen an die Hardware für Ausgaben, der 400er Bereich mit den Anforderungen an Hardware für Eingaben. Die 900er Teile befassen sich mit Hard- und Software für haptische Interaktion. Die 100er Teile sowie die älteren Teile 13 bis 16 behandeln Aspekte der Software-Ergonomie. Dabei werden allgemeine Anforderungen fortschreitend detailliert. So enthält Teil 110 Interaktionsprinzipien allgemeine Anforderungen an die Gestaltung der Mensch-System-Interaktion. Teil 112 Grundsätze der Informationsdarstellung verfeinert diese für Ausgaben unabhängig von der Modalität (visuell / akustisch / haptisch). Teil 125 Empfehlungen zur visuellen Informationsdarstellung behandelt dann die visuellen Ausgaben, Teil 126 Empfehlungen zur auditiven Informationsdarstellung die akustischen.
Die Gebrauchstauglichkeit eines interaktiven Systems ist von dem Nutzungskontext abhängig, in dem dieses eingesetzt wird. Der Nutzungskontext umfasst die Benutzer, die Ziele, die Aufgaben, die Ressourcen (wie z. B. Hardware und Software) sowie technische, physikalische, soziale, kulturelle und organisationsbezogene Umgebung. Im Teil 11 der ISO 9241 werden drei Kriterien für die Gebrauchstauglichkeit eines interaktiven Systems bestimmt:
Benutzungsschnittstellen von interaktiver Systemen, wie Webseiten, Software, Arbeitsplatz oder eines Services, sollten vom Benutzer effektiv, effizient und zufriedenstellend zu bedienen sein. Der Teil 110 der DIN EN ISO 9241 beschreibt sieben Interaktionsprinzipien für die Gestaltung und Bewertung interaktiver Systeme:
Ein Produkt ist aufgabenangemessen, wenn es den Benutzer unterstützt, seine Aufgaben einfach und direkt zu erledigen.[35] In einem System, bei dem beispielsweise Einträge innerhalb eines Verzeichnisses bearbeitet und gelöscht werden können, sollte man es dem Nutzer ermöglichen, auf einmal mehrere Einträge zu löschen oder im Hinblick auf bestimmte Aspekte zu bearbeiten, da ein einzelnes Löschen oder Bearbeiten ein wiederholtes Durchführen der gleichen Aufgabe mit unterschiedlichen Einträgen darstellen würde und somit eine unnötige Dopplung der gleichen Interaktion.
Wenn eine Datei verschoben wurde, sodass sie über ihre Verknüpfung nicht mehr vom System gefunden werden kann, wird für diesen Vorgang eine Meldung angezeigt, dass eine Verknüpfung fehlt. Diese Meldung ist selbstbeschreibungsfähig, weil sie den gerade stattfindenden Prozess erläutert. Weitere Labels auf den Schaltflächen und der Meldungstext weisen den Nutzer im Idealfall auf mehrere ihm zur Verfügung stehende Möglichkeiten hin.[36]
Wenn Buttons zum Schließen von Dialogfenstern immer an derselben Stelle platziert sind, oder die Pfeile für ein Rückgängigmachen von bestimmten Aktionen nach links ausgerichtet und für das Wiederherstellen von Aktionen nach rechts ausgerichtet sind, ist dies förderlich für ein positives Nutzererlebnis, weil der Nutzer durch Erfahrung gewisse Erwartungen an ein System stellt und die Position von bestimmten Elementen bereits annimmt. Wenn eine andere, untypische Stelle für den Schließbutton ausgewählt wird (beispielsweise im unteren rechten Rand des Dialoges) oder ein Rückgängig-Pfeil nach rechts zeigt, geschieht etwas, das der Nutzer nicht erwartet hat, wodurch die Nutzung des Systems erschwert wird.[37]
Tutorials die nach der Neuinstallation von Programmen oder Applikationen gezeigt werden, zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgerufen werden können, und den Nutzer schrittweise durch das System führen, fördern die Erlernbarkeit - besonders bei komplizierten Systemen oder Systemen mit vielen Funktionen.
Ein weiteres Beispiel für eine hohe Erlernbarkeit von Funktionen eines Programmes, welche ansonsten nur durch viele navigationale Umwege und viele Klicks zu erreichen sind, ist die Bereitstellung von Tastenkombinationen, sogenannten Shortcuts oder Kurzwahltasten.[36]
Die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Fenstern bestimmter Programme, wie beispielsweise Browsern, zu wechseln, erhöht die Steuerbarkeit dieser Systeme. Browser ermöglichen es dem Nutzer, vollkommen flexibel die Anzeige von Seiten in Form von Tabs zu managen. Jede Website kann in einem unterschiedlichen Reiter geöffnet werden, unter diesen Tabs kann gewechselt werden, oder der Nutzer kann sie gezielt schließen. Dadurch müssen Webseiten nicht geschlossen werden, bevor neue aufgerufen werden können, was die Schnelligkeit des Informationsabrufes durch den Nutzer steigert.[36]
Ein weiteres Beispiel für die Steuerbarkeit ist die Möglichkeit, durchgeführte Aktionen jederzeit rückgängig zu machen.
Wenn bei einem Kontaktformular keine Möglichkeit gegeben ist, bei dem Feld zur Eingabe der persönlichen Mobilfunknummer Buchstaben eingeben zu können, ist das System in dieser Hinsicht fehlerintolerant. Falls ein Fehler bei dem Ausfüllen des Kontaktformulars begangen wurde und nicht alle Pflichtfelder ausgefüllt wurden, sollte dem Benutzer vor Abschicken des Formulars kenntlich gemacht werden, dass wichtige Angaben fehlen, ihm daraufhin die Möglichkeit gegeben werden, alle Angaben zu überprüfen und letztendlich das neu bearbeitete Kontaktformular abschicken zu können.
Wenn ein System eine einladende Wirkung auf den Nutzer hat, stärkt dies die Nutzerbindung, also das „User Engagement“. Ein Beispiel dafür sind neu freigeschaltete Funktionen oder Erfolge in Videospielen, die durch einen sich bewegenden Pfeil gekennzeichnet sind, eine andere Farbe oder Größe aufweisen, oder durch Animationen bewegt werden (z. B. Wackeln). Der Nutzer wird somit durch einladende Gestaltung auf ein positives Erlebnis hingewiesen.
Die glaubwürdige Vermittlung, dass durch die Nutzung keine Risiken für den Benutzer entstehen, fördert ebenfalls eine Nutzerbindung.[38] Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein System explizit darauf hinweist, dass vertraulich mit persönlichen Daten umgegangen wird und Verwendungszwecke für jegliche Daten transparent dargestellt werden.
Fehlerklasse ↓ |
Alte Fehlerklasse ISO 13406-2 |
Fehlertyp 1 ständig leuchtendes Pixel |
Fehlertyp 2 ständig schwarzes Pixel |
Fehlertyp 3 ein defektes Subpixel, ständig leuchtend |
Fehlertyp 3 ein defektes Subpixel, ständig schwarz |
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0 | I | 0 | 0 | 0 | 0 |
I | 1 | 1 | |||
2-n | 2*n+1 | ||||
II | II | 2 | 2 | ||
5-n | 2*n | ||||
III | III | 5 | 15 | bis zu 50 | |
IV | IV | 50 | 150 | bis zu 500 |
1) nicht Subpixel
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