Seit der ersten Jahreshälfte 2009 unternahmen deutsche Soldaten der ISAF zusammen mit Soldaten der Afghanischen Nationalarmee und weiteren afghanischen Sicherheitskräften (Afghanische Nationalpolizei, Geheimdienst Nationale Sicherheitsdirektion) mehrere militärische Operationen zur Stabilisierung der Region Kunduz in Nordafghanistan, in der es seit Anfang 2009 zu einem massiven Anstieg der Präsenz von Taliban-Kämpfern, Kriminellen, Drogenschmugglern und Aufständischen gekommen war. Die Kampfhandlungen und die damit einhergehende offensive Kriegführung der alliierten Truppen begannen nach einem missglückten Anschlag von Aufständischen auf das Provincial Reconstruction Team (PRT) Kunduz kurz nach dem Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel am 7. April 2009, war aber bereits zuvor geplant.[9]
Schnelle Fakten Aufstandsbekämpfung in Kunduz, Datum ...
Aufstandsbekämpfung in Kunduz |
Teil von: Krieg in Afghanistan |
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Datum |
April 2009 – Dezember 2014 |
Ort |
Nordafghanistan |
Ausgang |
Nach erheblicher Verschlechterung der Lage in der Provinz im Jahr 2009, sukzessive Wiedererlangung der Kontrolle durch ISAF und afghanische Sicherheitskräfte ab 2010. Nach Abzug der ISAF-Kräfte im Jahr 2014 Wiedererstarken der Aufständischen. |
Konfliktparteien |
Koalition Deutschland Deutschland Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Afghanistan Afghanistan Belgien Belgien Armenien Armenien Niederlande Niederlande |
Taliban
sowie andere Aufständische und Kriminelle |
Befehlshaber |
Deutschland Generalmajor Erich Pfeffer Regionalkommandeur Nord Deutschland Oberst Rainer Grube Kommandeur PRT Kunduz Deutschland Oberstleutnant Andreas Steinhaus Kommandeur Ausbildungs- und Schutzbataillon Kunduz („Task Force Kunduz“) Vereinigte Staaten Lieutenant Colonel Lewis Kommandeur US 1-87 Infantry Battalion
Ehemalige Kommandeure:
Deutschland Generalmajor Markus Kneip Regionalkommandeur Nord
Deutschland Generalmajor Hans-Werner Fritz Regionalkommandeur Nord
Deutschland Brigadegeneral Jörg Vollmer Regionalkommandeur Nord
Deutschland Brigadegeneral Jürgen Setzer Regionalkommandeur Nord
Deutschland Brigadegeneral Frank Leidenberger[1] Regionalkommandeur Nord
Deutschland Oberst Georg Klein Kommandeur PRT Kunduz Deutschland O Kai Rohrschneider[2] Kommandeur PRT Kunduz
Deutschland O Michael Matz QRF RC-N – Kommandeur
Deutschland Oberstleutnant Hans-Christoph Grohmann QRF RC-N – Kommandeur
Deutschland Oberstleutnant Christian von Blumröder Kommandeur Ausbildungs- und Schutzbataillon Kunduz („Task Force Kunduz“)
Belgien Stabshauptmann Etienne Goudemant Kommandeur BELU ISAF 20 |
Aufständische Qari Bashir Haqqani † Talibankommandeur Provinz Kunduz Abdul Razeq # Talibananführer Provinz Badachschan Maulawi Shamsullah Talibananführer im Distrikt Chahar Darreh
Qari Abdul Wadoud # Talibananführer im Distrikt Imam Shahib[3]
Mullah Ahsanullah † Talibananführer im Distrikt Chahar Darreh Mullah Yar Mohammad † Taliban-Schattengouverneur
Mullah Maulvi Bahadar † Taliban-Schattengouverneur
Mullah Muhib Madschrohi Talibananführer im Distrikt Chahar Darreh[4] Mullah Shirin Agha† Taliban-Anführer Distrikt Chahar Darreh |
Truppenstärke |
Koalition Mehr als 3000 (nicht gleichzeitig)
Deutschland Bis zu 1100 Soldaten (Panzergrenadiere, Aufklärung, Kampfunterstützung, Heeresflieger)
Afghanistan Mehr als 1000 Soldaten (Leichte Infanterie, Polizeikräfte, lokale Milizen)
Vereinigte Staaten ~ 1000 Soldaten (Infanteriebataillon 1-87, Spezialeinheiten)[5]
Belgien ~ 100 Soldaten (OMLT-Mentoren, ZMZ, EOD) |
Aufständische Bis zu 320 zu ein und demselben Zeitpunkt
etwa 500 Klimax, in 5 Kampfgruppen[6]
„Foreign Fighters“ etwa 50 Klimax, Nicht-Afghanen
(Diese Zahlen stellen eine Momentaufnahme dar; während Auseinandersetzungen haben die Zahlen variiert[7]) „Hunderte“ nach Behauptungen der Taliban[8] |
Verluste |
Koalition 64 insgesamt, davon Afghanistan: 8 getötet 11 verwundet Bundesrepublik Deutschland: 8 getötet mehr als 50 verwundet Vereinigte Staaten: mehr als 10 getötet Belgien: 1 verwundet |
Aufständische mehr als 550 insgesamt, davon mehr als 300 getötet mehr als 100 verwundet mehr als 150 gefangen genommen |
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Bei dem Luftschlag vom 4. September 2009, bei mehreren Vorfällen mit Warnsignale ignorierenden einheimischen Fahrzeugführern an Checkpoints sowie bei einem Taliban-Anschlag auf Zivilisten im Juli sind nach unterschiedlichen Angaben bis zu 50 Zivilisten getötet oder verletzt worden. |
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