Hängebrosche
archäologisches Fundstück / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die Hängebrosche vom Typ Babilonie; früher Tutulusbrosche genannt (von lat. Tutulus, römischer Priesterhut bzw. Kopfputz oder Frisur römischer Damen) ist eine in Deutschland seltene Fibelgattung.
Die als „Tutulusfibel vom Typ Babilonie“ bezeichneten Fibeln wurden 1989 von Daniel Bérenger aufgrund eines neuen Datierungsansatzes umbenannt. Zuvor waren nur Einzelfunde bekannt, die den spätkaiserzeitlichen und völkerwanderungszeitlichen Tutulusfibeln zugeordnet wurden[1]. Geschlossene Grabfunde von einem Brandgräberfeld bei Hiddenhausen-Eilshausen ermöglichten es Bérenger ihre Datierung ins 3. oder 2. vorchristliche Jahrhundert vorzunehmen.
Bei der Erforschung der Schnippenburg bei Ostercappeln im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen erhöhte sich die Anzahl der bekannten Stücke dieses Typs durch Depotfunde, von sechs auf 16. Zuvor waren lediglich sechs Exemplare aus dem nordöstlichen Westfalen bekannt. Alle Stücke weisen Einflüsse der protokeltischen La-Tène-Zeit auf. Die in der Form gegliederten Objekte wurden in einem Stück gegossen.