Das BK-Polyomavirus (BK-Virus, Humanes Polyomavirus 1; Kürzel: HPyV-1, früher BKPyV, BKV; Spezies Betapolyomavirus hominis) gehört gemeinsam mit dem SV-40-Virus (SV40-Virus) und dem JC-Virus zur Familie der Polyomaviridae und darin zur Gattung Betapolyomavirus.[2][3][4][5][6] Das BK-Virus ist ein DNA-Virus und wurde erstmals 1971 im Urin eines nierentransplantierten Patienten mit den Initialen B. K. isoliert, daher wurde dem Virus dieser Name gegeben.[7]

Schnelle Fakten Systematik, Taxonomische Merkmale ...
BK-Virus
Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Monodnaviria[1]
Reich: Shotokuvirae[1]
Phylum: Cossaviricota[1]
Klasse: Papovaviricetes[1]
Ordnung: Sepolyvirales[1]
Familie: Polyomaviridae
Gattung: Betapolyomavirus
Art: Betapolyomavirus hominis
Unterart: BK polyomavirus
Taxonomische Merkmale
Genom: dsDNA
Baltimore: Gruppe 1
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: keine
Wissenschaftlicher Name
BK polyomavirus
Kurzbezeichnung
HPyV-1
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Bedeutung

Bei gesunden (immunkompetenten) Personen ist eine BK-Virusinfektion ohne jede Relevanz. Es ist kein spezifisches Krankheitsbild bekannt, das durch eine Infektion ausgelöst wird, auch nicht für die Primärinfektion. Bei immunsupprimierten Patienten dagegen kann eine BK-Virusinfektion zu schwerwiegenden Problemen führen. Bei nierentransplantierten Menschen kann das BK-Virus durch Hervorrufen einer sogenannten BK-Nephropathie zu einer allmählichen Funktionsverschlechterung und schließlich sogar zum Verlust des Transplantates führen.[8] Das BK-Virus findet sich häufig auch im Urin bei der spät auftretenden Form der hämorrhagischen Zystitis nach Knochenmarkstransplantation.

Epidemiologie

Die Durchseuchungsrate der Normalbevölkerung mit dem BK-Virus und dem JC-Virus beträgt über 75 %. Das BK-Virus wird durch Schmierinfektionen mit Urin, Tröpfcheninfektion oder kontaminiertes Trinkwasser übertragen. Es persistiert in der Niere und im zentralen Nervensystem, die Übertragung kann nur stattfinden, wenn eine Ausscheidung des Virus im Gange ist, welche ausschließlich bei einer Schwächung des Immunsystems erfolgt (z. B. während einer Schwangerschaft).

Diagnostik

Der Nachweis von BK-Viren in Blut, Urin oder Liquor erfolgt durch den Nachweis ihrer DNA mittels Polymerasekettenreaktion (PCR). Aufgrund der hohen Durchseuchung in der Bevölkerung sind Antikörperbestimmungen auf BK-Virus wenig aussagekräftig. Da Patienten mit geschwächtem Immunsystem häufig erhöhte virale DNA-Spiegel aufweisen, können positive PCR-Befunde für BK-Viren auch erhalten werden, wenn kein entsprechendes Krankheitsbild vorliegt. Der eigentliche diagnostische Wert der PCR liegt darin, dass mit ihr eine Infektion ausgeschlossen werden kann.

Einzelnachweise

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