Loading AI tools
Ortsteil von Zittau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hirschfelde ist ein Dorf im Südosten Sachsens im Landkreis Görlitz an der Grenze zur polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Die ehemals selbstständige Gemeinde wurde 2007 in die Stadt Zittau eingegliedert.[2]
Hirschfelde Stadt Zittau | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 57′ N, 14° 53′ O |
Höhe: | 226 m |
Fläche: | 41,32 km² |
Einwohner: | 1461 (31. März 2016)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 35 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2007 |
Postleitzahl: | 02788 |
Vorwahl: | 035843 |
Lage von Hirschfelde auf dem Gebiet der Stadt Zittau |
Der Ort wird 1310 erstmals urkundlich erwähnt. Entstanden ist er jedoch wesentlich früher, da die Kirche bereits im Jahr 1299 geweiht wurde und zu diesem Zeitpunkt eine Hirschfelder Johanniter-Kommende Erwähnung findet. Über die Jahrhunderte des Bestehens bekam Hirschfelde in Bezug auf die Verfassungsverhältnisse mehrfach den Status geändert (1396 Stadt, 1419/1777 Städtlein, 1550/1834 Flecken, 1875 Dorf, 1914–1945 Landgemeinde[3]). Zu Hirschfelde gehörte die an der Einmündung der Küpper am Ostufer der Neiße gelegene Ortschaft Lehde. 1914 folgte die Eingemeindung von Scharre. Der Ort befindet sich ebenfalls östlich der Neiße. Beide Ortsteile kamen nach dem Zweiten Weltkrieg laut Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung und gehen heute im Ort Turoszów, einem Teil der Gemeinde Bogatynia auf.
Weitere Eingemeindungen zu Hirschfelde fanden in den Folgejahren statt:
Die letzte Bürgermeisterin vor der Eingemeindung nach Zittau war Ursula Guder. Die Partnerschaft mit Furtwangen im Schwarzwald besteht auch nach der Eingemeindung fort.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1772 | 1021 |
1790 | 1246 |
1830 | 1300 |
1841 | 1558 |
1849 | 1676 |
1871 | 2015 |
1890 | 2062 |
1906 | 2121 |
1910 | 2384 |
1925 | 2872 |
1929 | 3107 |
1939 | 3033 |
1946 | 3897 |
1950 | 4016 |
1964 | 3963 |
1990 | 2997 |
10/2005 | 1865 |
10/2006 | 1848 |
10/2007 | 1786 |
10/2008 | 1714 |
10/2009 | 1666 |
10/2010 | 1593 |
10/2011 | 1536 |
10/2012 | 1529 |
In Hirschfelde befinden sich Stammsitz und Werke des deutschlandweit bekannten Spülmittelherstellers fit GmbH. Hirschfelde liegt an Bundesstraße 99 und der Neißetalbahn, beide verbinden Görlitz und Zittau. Hinzu kommt der Oder-Neiße-Radweg entlang der Lausitzer Neiße. Trotz des Schengen-Beitritts von Polen am 21. Dezember 2007 bleibt die Lehdebrücke in der Neißegasse als Grenzübergang geschlossen, da bislang keine finanziellen Mittel zur Sanierung zur Verfügung stehen. Die Aschebrücke nach Polen wurde 2009 abgerissen. Die Stadt Zittau und der Freistaat Sachsen einigten sich im Januar 2011 über den Abriss der Gießmannsdorfer Brücke am Neiße-Kraftwerkswehr, da Zittau und die Stadt Bogatynia keine Verwendung mehr sahen. Nach der generellen Zustimmung Polens übernahm der Freistaat Sachsen den Abriss.[8]
Hirschfelde wurde nachweislich seit 1557 durch die Leinenweberei geprägt. Im Jahr 1729 finden 184 Webstühle Erwähnung. Mit Beginn der Herstellung von maschinellen Leinengarnen entwickelte sich der Ort ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur mächtigen Industriegemeinde. Nachstehende Unternehmen prägten einst maßgeblich den Ort:
Der Friedhof in Hirschfelde an der Straße des Aufbaus zählt seit der Eingemeindung 2007 zur Gruppe der Friedhöfe in Zittau. Er ist aus einem historischen Kirchhof hervorgegangen und wird als konfessionelle Begräbnisstätte von der Kirchgemeinde Siebenkirchen-Dittelsdorf im Kirchenbezirk Löbau-Zittau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens verwaltet.[9] Auf dem Friedhof existiert ein Ehrenmal zur Erinnerung an 21 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus mehreren Ländern, die während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden.
In Hirschfelde gibt es mit dem FSV 1911 Hirschfelde e. V. eine sehr lange Faustballtradition. Gegründet wurde die Faustballriege 1911 im damaligen Hirschfelder Turnverein.[10] Die BSG Aktivist Hirschfelde und ab 1961 die ISG Hirschfelde errangen vielfach Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei den DDR-Meisterschaften im Faustball und war zudem 1963 Europapokalsieger der Landesmeister.
Folgende Personen wurden in Hirschfelde geboren oder wirkten hier:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.