Hexachloroplatinsäure H2[PtCl6] ist eine chemische Verbindung. Reine Hexachloroplatinsäure ist eine gelbe bis schwach orange, stark hygroskopische, an der Luft zerfließliche Substanz. Bei oft minimal vorhandenen Iridium-Verunreinigungen variiert die Farbe von Rot bis Braun oder ist noch dunkler. Die Salze der Hexachloroplatinsäure bezeichnet man als Hexachloroplatinate. In Isopropanol gelöst wird Hexachloroplatinsäure auch als Speier-Präkatalysator bezeichnet.[5][6]

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
2 Struktur des H+-Ions   Struktur des Hexachloroplatinat-Ions
Allgemeines
Name Hexachloroplatin(IV)-säure
Andere Namen
  • Dihydrogenhexachloroplatinat(IV)
  • Chloroplatinsäure
  • Hexachloroplatinsäure
  • CHLOROPLATINIC ACID (INCI)[1]
Summenformel
  • H2[PtCl6] (wasserfreie Säure)
  • H2[PtCl6] · 6 H2O (Hexahydrat)
Kurzbeschreibung

orangefarbener, geruchloser, kristalliner Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 241-010-7
ECHA-InfoCard 100.037.267
PubChem 61859
Wikidata Q411467
Eigenschaften
Molare Masse 409,81 g·mol−1 (wasserfrei)

517,90 g·mol−1 (Hexahydrat)

Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 2,4 g·cm−3 (wasserfrei)[2]
  • 4 g·cm−3 (Hexahydrat)[3]
Schmelzpunkt
  • 60 °C (wasserfrei)[2]
  • 150 °C (Hexahydrat)[3]
Löslichkeit

löslich in Wasser[3][2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 290300314317334372410
P: 273280301+330+331+310303+361+353305+351+338+310342+311[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).
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Darstellung

Thumb
Hexachloroplatinsäure-Kristalle H2[PtCl6]·6 H2O

Hexachloroplatinsäure kann durch oxidative Auflösung von Platin in Königswasser dargestellt werden:

Platin löst sich in Königswasser unter Bildung von Hexachloroplatinsäure.[7]

Aus wässriger Lösung entsteht dabei das Hexachloroplatinsäure-Hexahydrat H2[PtCl6] · 6 H2O, welches sich bis zum Dihydrat entwässern lässt.[8] Darüber hinaus erfolgt ein Zerfall in Wasser, Salzsäure und Platintetrachlorid, da die Protonen der Oxonium-Ionen nach dem Entzug des Wassers keine geeignete Koordinationsstelle am [PtCl6]2−-Ion finden.

Salze

Bei der Umsetzung der Säure mit verschiedenen Kationen wie Kalium (K+), Rubidium (Rb+), Cäsium (Cs+), Ammonium (NH4+), Silber (Ag+) und Thallium (Tl+) entstehen dabei schwerlösliche gelbe Niederschläge der allgemeinen Formel M2[PtCl6], die Hexachloroplatinate.[8]

Verwendung

Hexachloroplatinsäure ist Ausgangsverbindung zur Synthese platinhaltiger Zytostatika, z. B. Cisplatin, Oxaliplatin oder Carboplatin. Hexachloroplatinsäure wird zur Herstellung von Katalysatoren durch Imprägnierung von Trägersubstanzen, zum Beispiel für den Drei-Wege-Katalysator oder für das katalytische Reforming verwendet. Durch Wahl der Imprägnierungsbedingungen kann dabei die Verteilung des Metalls auf dem Träger eingestellt werden.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

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