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österreichischer Medienmanager Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Helmut Thoma (* 3. Mai 1939 in Wien) ist ein österreichischer Medienmanager.
Thoma machte zunächst eine Ausbildung in einer Molkerei, bis er 1958 an der Abendschule seine Matura nachholte. Anschließend absolvierte er ein Studium für Rechtswissenschaften an der Wiener Universität, wo er 1962 zum Dr. jur. promovierte. Bis 1966 war er in verschiedenen Kanzleien tätig und machte Praktika im Gericht. 1966 begann er als juristischer Mitarbeiter beim ORF, wo er von 1968 bis 1973 die Rechtsabteilung leitete. Dann wechselte er als Prokurist der Generalvertretung zu Radio Luxemburg (IPA), bevor er 1975 alleiniger Geschäftsführer wurde.
Helmut Thoma wurde 1982 Programmdirektor von Radio Luxemburg und übernahm am 2. Januar 1984 die Direktion des Privatfernsehens von RTLplus in Luxemburg. Ab 1986 war er Sprecher der Geschäftsführung von RTLplus Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG, welche er sich zunächst mit Erich Staake teilte. Nachdem Erich Staake im März 1991 zu Bertelsmann zurückgekehrt war, war Helmut Thoma alleiniger Geschäftsführer. Im November 1998 übergab er diesen Posten an seinen Landsmann Gerhard Zeiler.
Mit einem Gespür für die Medienlandschaft und mutigen Programmentscheidungen machte Helmut Thoma aus RTL im Jahr 1993 mit einem Marktanteil von 18,9 % zum erfolgreichsten und profitabelsten Fernsehsender Europas. Ungeachtet der vielfältigen Kritik im Hinblick auf die Wahl der Programmformate und die Fokussierung auf Einschaltquoten wurde Helmut Thoma zum „Medien-Mann des Jahres 1989“ gewählt, vom österreichischen Bundespräsidenten zum Ehrenprofessor ernannt (1995) und vielfach ausgezeichnet, insbesondere mit der „Goldenen Kamera“ („Preis für die Bewegung im deutschen Fernsehen“; 1989) und dem „Bambi“ (1990), dem „Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien“ (1991) und dem „Deutschen Medienpreis“ (1992), dem „International Emmy Award“ (1994) und dem „Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen“ (1995).
Nach seiner Tätigkeit bei RTL war Thoma von 1998 bis 2002 Medienbeauftragter des damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement.
In der Folge schrieb Thoma Kolumnen für die Wirtschaftswoche. Des Weiteren ist er Ehrensenator der Business and Information Technology School (BiTS)[1] in Iserlohn, Aufsichtsrat der freenet AG[2] und seit 2007 Aufsichtsrat des Sparten-TV-Senders Deutsches Anleger Fernsehen (DAF), der dem umstrittenen „Börsen-Guru“ Bernd Förtsch gehört. Im Sommer 2007 gründete er das Medienberatungsunternehmen TT-Studios.
Thoma heiratete dreimal. Aus erster Ehe hat er einen Sohn, den Medienmanager Harald Thoma.[3][4][5] In zweiter Ehe war er mit einer HNO-Ärztin verheiratet.[6] In dritter Ehe heiratete er 1994 die ehemalige luxemburgische Bankerin Danièle Milbert,[7] mit der er liiert war, seit sie 1984 als seine Assistentin bei RTL arbeitete.[8] 1998 erfolgte eine Trennung, 2004 die Rückkehr.[9] Dazwischen schrieb Danièle Thoma ein Buch über ihre Ehe. Thoma und seine Medienberatungsfirma residieren in der Burg Schallmauer in Hürth-Berrenrath.[10]
Öffentliche Äußerungen von Helmut Thoma finden wegen der einfachen und prägnanten Zuspitzung oft einigen Widerhall. „Wer dem Trend hinterherläuft, sieht nur seinen Hintern,“ ist einer der flapsigen Sprüche von ihm, wie die Zeitungsquelle es nennt.[11] Sein Lebensmotto sei: „Ich möchte nicht in diesem riesigen Ameisenhaufen der Menschheit eine Normal-Ameise sein, ich möchte wenigstens eine mit einer Schleife sein.“[11]
In anderen Publikationen aufgegriffen wurde sein Label „Kukident-Sender“ (in Anspielung auf den gleichnamigen Zahnersatzreiniger) mit Blick auf das hohe Durchschnittsalter des RTL-Konkurrenten ZDF.[12][13] Dies fand auch in der ZDF-Satire „Lerchenberg“ seinen Niederschlag.[14]
Anfang November 2010 geriet er mit einer Aussage in die Schlagzeilen: In einem Interview mit der Welt am Sonntag gestand er, sich in der Vergangenheit als Grabräuber betätigt zu haben.[15] Die in der antiken Stätte Palmyra in Syrien geraubten Artefakte sind noch immer in seinem Privatbesitz, deutsche und österreichische Archäologen reagierten empört.[16]
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