Heinrich Nicklisch
deutscher Hochschullehrer in der Aufbauzeit der deutschen Betriebswirtschaftslehre Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heinrich Karl Nicklisch (* 19. Juli 1876 in Tettau; † 28. April 1946 in Berlin) war ein deutscher Professor in der Aufbauzeit der deutschen Betriebswirtschaftslehre.
Nicklisch, geboren auf einem Bauernhof im heute südbrandenburgischen Tettau, besuchte, da er als jüngstes Kind den Hof des Vaters nicht übernehmen konnte, das Lehrerseminar. Er gehörte mit Eugen Schmalenbach und Fritz Schmidt zu den ersten Studenten der 1898 neugegründeten Handelshochschule Leipzig, an der er das Examen für Diplom-Handelslehrer ablegte. 1903 wurde er in Tübingen promoviert und kehrte dann wieder in die Praxis zurück. 1910 erfolgte die Berufung zum Ordinarius für Einzelwirtschaftslehre an der Handelshochschule Mannheim, der heutigen Universität Mannheim. Im Jahr 1921 folgte er dem Ruf auf einen Lehrstuhl an der Handelshochschule Berlin, deren Rektor er ein Jahr später wurde. Schon sehr früh stellte sich Nicklisch dem nationalsozialistischen Regime zur Verfügung. Er glaubte, im nationalsozialistischen Programm seine Ideen von der Betriebsgemeinschaft, der unternehmerischen Tätigkeit als Dienst an der Gemeinschaft, der Wertbezogenheit der Wissenschaft bestätigt zu sehen. „Nach Kriegsende verlor Nicklisch seine Position wegen seiner Parteizugehörigkeit.“[1] Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.
Er war Angehöriger der RSC-Corps Hermunduria Leipzig und Hansea Mannheim.[2][3]
Im Jahre 1920 schuf Nicklisch sein bedeutendstes Werk, die Schrift Der Weg aufwärts! Organisation. Ab 1951, mit dem Erscheinen von Erich Gutenbergs Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre – Die Produktion, ging Nicklischs Einfluss auf die Betriebswirtschaftslehre schlagartig zurück. Heute sieht man Nicklischs Verdienst in dem Versuch, einen Systementwurf der Betriebswirtschaftslehre auf den Gesetzmäßigkeiten der Zusammenarbeit von Menschen im Betrieb zu entwickeln. Er wollte weg von der BWL als Profitlehre zu einer ethisch-normativen BWL.[4]
Am 19. Juli 2009 wurde an seinem Geburtshaus in Tettau eine Bronzegedenktafel für Nicklisch im Beisein seiner Enkel eingeweiht.[5]
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