Heiner Grub
deutscher Förster, Politiker und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heiner Grub (* 3. September 1934 in Ludwigsburg) ist ein deutscher Förster, Politiker und Autor. Er war Mitglied des Tübinger Kreistags für die SPD sowie Schatzmeister im Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Heiner Grub ist ein Urenkel von Friedrich Grub. Er wuchs mit seinen drei Brüdern, Götz Grub, Volker Grub und Hermann Grub in Bermaringen auf. Die Oberschule besuchte er zunächst im Internat in Urspring, die Reifeprüfung legte er 1954 in Ludwigsburg ab. Anschließend begann er das Studium der Forstwissenschaft in München und Freiburg, welches er 1958 mit der Diplomprüfung abschloss. Er promovierte bei Julius Speer und Erich Preiser über das Thema Kritische Auseinandersetzung mit der traditionellen forstlichen Rentabilitätslehre. Das Referendariat im Dienst der baden-württembergischen Landesforstverwaltung schloss er im November 1962 mit der großen forstlichen Staatsprüfung in Freiburg ab.[1]
Zunächst arbeitete er als Amtsverweser im Forstamt Maulbronn, anschließend vier Jahre als Forsteinrichter in verschiedenen Forstämtern des Direktionsbezirks Nordwürttemberg. 1967 ward er Referent bei der Forstdirektion. Im September 1971 übernahm er die Leitung des Forstamtes Gschwend. Im März 1977 ward er zum Leiter der Abteilung Holzverkauf, Jagd und Fischerei bei der Forstdirektion Tübingen bestellt. In dieser Eigenschaft übernahm er im Frühjahr 1977 den Vorsitz des Aufsichtsrates der Holzhof-Oberschwaben Genossenschaft Bad Schussenried. 1994 wechselte er in die Abteilung Waldbau und Forsteinrichtung.
Tätigkeitsschwerpunkte hierbei waren:
Im September 1999 trat er in den Ruhestand.[1]
Heiner Grub leitete in den 1970er Jahren den Exkursionsausschuss des Deutschen Forstvereins und organisiert Exkursionen u. a. nach Norwegen und in die Türkei.
Er gehört zu den Mitbegründern des Ökologischen Jagdverbandes Baden-Württemberg.
1972 trat Grub der SPD bei und gründete 1973 in Gschwend den SPD-Ortsverein. 1975 ward er zum Vorsitzenden des SPD-Kreisverbandes Ostalb gewählt. 1976 kandidierte er im Wahlkreis Schwäbisch Gmünd für den Landtag, verpasste jedoch den Einzug ins Parlament.
1979 ward er für 5 Jahre in den Tübinger Kreistag gewählt. Im Anschluss daran zog er sich weitgehend aus der Parteiarbeit zurück, um sich seiner beruflichen Tätigkeit zu widmen. Im Ruhestand engagierte er sich wieder in der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60-Plus, von 2007 bis 2013 als Vorsitzender der AG. In dieser Zeit organisierte er Veranstaltungen zu Themen der Sozial- und Umweltpolitik sowie des Denkmalschutzes.
Im Ruhestand engagierte er sich ehrenamtlich im Landesnaturschutzverband (LNV). Von 2000 bis 2012 war er Schatzmeister des Verbandes. In dieser Zeit initiierte er Projekten, darunter das Medienpaket Ende im Gelände, das 2005 mit dem Medienpreis der Deutschen Geografie ausgezeichnet wird. Es folgten 2009 das Medienpaket Kurze Wege und schließlich 2011 der Bildband LAND – Natur und Umwelt in Baden-Württemberg – eine Bilanz in Bildern mit Luftbildern des Fotografen Manfred Grohe. Sie zeigen die Schönheit von Kulturlandschaften, aber auch ihre schleichende Zerstörung durch den Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr.
Für seine Verdienste ward Grub 2015 mit der goldenen Ehrennadel des Landesnaturschutzverbandes ausgezeichnet.[2]
Während seiner Tätigkeit als Förster veröffentlichte Heiner Grub zahlreiche forstwissenschaftliche Texte.
Heiner Grub engagiert sich in der Ahnenforschung und arbeitet an der Chronik der Familie Grub mit, die sein Bruder Volker Grub im Jahr 2002 erstmals herausgab.
2004 und 2006 veröffentlichte er den fast lückenlos erhalten gebliebenen Briefwechsel seiner Eltern Lore und Hermann Grub vom Beginn des Zweiten Weltkriegs bis zum Tod des Vaters im April 1943 in Russland. Das einzigartige Zeitdokument fand Beachtung und lässt sich im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen einsehen.[3][4]
2019 wurde Heiner Grub die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Nach den Worten der Laudatoren sei Grub maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass politische Entscheidungsträger sich über die Endlichkeit des verfügbaren Platzes und der Landschaft bewusst sind.[5][6]
Initiativen und Veröffentlichungen unter der Leitung Heiner Grubs als Vorstandsmitglied des Landesnaturschutzverbands Baden-Württemberg
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