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deutscher Bildungsforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heiner Barz (* 1957 in Stuttgart-Bad Cannstatt) ist ein deutscher Bildungsforscher. 2001 wurde er als Professor für Erziehungswissenschaft an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf berufen, wo er die Abteilung für Bildungsforschung und Bildungsmanagement leitet. Von 2009 bis 2018 war er ehrenamtlich Vorsitzender des Instituts für Internationale Kommunikation mit Standorten in Düsseldorf und Berlin.
Nach seinem Studium der Erziehungswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft an der FU Berlin und der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg wurde Heiner Barz 1992 bei Micha Brumlik zum Dr. phil. promoviert. 1999 folgte die Habilitation "Weiterbildung und soziale Milieus"[1] in Freiburg i. Br. bei Rudolf Tippelt. 2001 erfolgte die Berufung an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Universitätsprofessor für Bildungsforschung und Bildungsmanagement. Seine Forschungsaktivitäten beinhalten – oft im Rahmen von erfolgreich eingeworbenen Drittmittelprojekten – Themen, die sich auf Innovationsfelder (Reformpädagogik, Bildungsreform, kulturelle Bildung, eLearning) beziehen oder an Schnittstellen zur Soziologie (Migrationssoziologie, Bildungssoziologie, Jugendsoziologie), zur Wirtschaftswissenschaft (Bildungsfinanzierung, Bildungsmarketing, Bildungscontrolling) und zur Philosophie (Wertewandel, postmoderne Religion) angesiedelt sind.
Auf größere Resonanz stießen u. a. die empirischen Studien zu „Jugend und Religion“, den „Bildungserfahrungen an Waldorfschulen“ und „Bildungserfahrungen an Montessorischulen“, oder die von der Stiftung Mercator und der Vodafone Stiftung geförderte Studie „Große Vielfalt, weniger Chancen“. Insbesondere als Reformpädagogik-Experte und Kritiker einer einseitig auf standardisierte Tests ausgerichteten Schulpädagogik ist Heiner Barz oft als Interviewpartner (u. a. dpa, Zeit, Handelsblatt, s. Weblinks) gefragt.
Seit 2009 schreibt Heiner Barz in unregelmäßiger Folge unter dem Titel „Professoren-Leben“ Kolumnen für die Hochschulseite der Rheinischen Post. 2009 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden des Instituts für Internationale Kommunikation e.V. (IIK) gewählt[2], einem universitätsnahen Sprachkursanbieter für die Vorbereitung von Studierenden auf ein Auslandsstudium mit Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache; der Jahresumsatz betrug 2017 6,8 Mio. Euro[3]. Die von ihm initiierte IIK-Abendakademie nahm den Gedanken der Bürgeruniversität – inzwischen Bestandteil des Leitbilds der HHU[4] – vorweg. Themen der auch als Buchpublikationen vorliegenden Reihen waren „Bildung und Migration“ (u. a. mit dem damaligen Integrationsminister Armin Laschet, 2010/2011), „Gehört der Islam zu Deutschland?“ (2012), „Ausländische Fachkräfte“ (2013/14) „Flüchtlinge willkommen – und dann?“ (2015/16) „Back in the USSR?“ (2016/17) (s. Werke).
Ab 2016 konnte er das Konzept des Service-Learning an der HHU implementieren – zunächst im Bereich Flüchtlingshilfe, seit 2018 auch zum Thema Diversity und Inklusion[5].
2001 startete sein „Online-Lehrbuch-Jugendforschung“ als erstes eLearning-Projekt der HHU. Seine kritische Sicht auf den willkürlichen Umgang mit Plagiatsverdachtsfällen an deutschen Hochschulen wurde u. a. in Cicero, Zeit, Welt aufgegriffen.[6][7] Dem „Rat für kulturelle Bildung“ hat er einen auf die hegemoniale Hochkultur verengten Kulturbegriff vorgeworfen[8]. In der durch den Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen ausgelösten Debatte über die rückläufige gesellschaftliche Einflussnahme der Professorenschaft vermisste er am Beispiel eines offenen Briefs von PISA-Kritikern „Ekstasen des riskanten Denkens“. Die deutsche Berichterstattung zur Gülen-Bewegung sieht er durch eine Allianz aus antireligiösen Affekten, verschwörungstheoretischer Sekten-Jägerei und kemalistisch-laizistischen Mentalitäten geprägt, in der moderate Appelle kaum eine Chance haben[9].
Seit 2011 ist Heiner Barz Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Sinus-Instituts.[10]
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