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Form des nicht religiös motivierten Fastens, die meist der „Entschlackung“ oder Regeneration des Körpers dienen soll Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heilfasten (auch Medizinisches Fasten oder Fastentherapie) ist der freiwillige Verzicht auf feste Nahrungsmittel und Genussmittel für einen begrenzten Zeitraum (Fasten) zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten in Begleitung eines Arztes oder Fastenleiters. Ziel ist dabei die Verbesserung des Gesundheitszustandes, nicht die Gewichtsreduktion wie beim herkömmlichen Fasten.
Zum Teil beruhen die dem Heilfasten zugeschriebenen Wirkungen auf nicht belegten medizinischen Annahmen. Gleichzeitig gibt es auch wissenschaftlich belegte positive Auswirkungen dieser Art des Fastens. Die ärztliche Begleitung ist aufgrund von möglichen Nebenwirkungen sowie einer unter Umständen erforderlichen Anpassung der Dosis von Medikamenten notwendig.
Eine Klassifikation des Heilfastens kann nach dem Gesundheitszustand des Fastenden erfolgen: Als therapeutisches Fasten, präventives Fasten oder Fasten für Gesunde. Aber auch nach Art der Betreuung während des Heilfastens: Stationär, ambulant und mit Betreuung durch einen Arzt oder mit Betreuung durch einen Fastenleiter.[1]
Heilfasten geht auf den deutschen Arzt Otto Buchinger zurück, der es zur Prävention und Therapie empfahl und dem Heilfasten neben einer medizinischen Wirkung auch eine Wirkung auf psychosozialer und spiritueller Ebene zusprach. Er sprach auch von einer „Diät der Seele“.[1]
Gemäß der DGE hat medizinisches Fasten in Europa eine lange Tradition.[1] Es ist ein klar definierter therapeutischer Ansatz in speziellen Fastenkliniken oder klinischen Abteilungen für Naturheilverfahren. Im Jahr 2002 wurden erstmals Richtlinien zur Fastentherapie veröffentlicht, die 2013 in ihrer aktualisierten Fassung mündeten.[4][1]
Gemäß der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung e. V. darf bei folgenden Zuständen nicht gefastet werden[5]:
Wenn dem Körper keine Nahrung zugeführt wird, verschiebt sich der Stoffwechsel über einige Tage in den Katabolismus. Blutdruck und Blutzuckerspiegel sinken. Zur Energiebereitstellung wird auf die Fettreserven zurückgegriffen. Muskeln werden abgebaut, um Proteine zu erhalten. Bei längerem Fasten stellt sich der Fettabbau um und es bilden sich Ketokörper wie Acetoacetat, Aceton und 3-Hydroxybutyrat. Dies kann zu einer Ketose führen und einem charakteristisch fruchtigen Ketongeruch im Atem. Bei längerem Fasten schüttet der Körper auch Endorphine aus.[6]
Das traditionelle Buchinger-Fasten beginnt am Tag vor der Fastenkur mit einer Reduktion der Energiezufuhr durch verringerte Nahrungsaufnahme. Genussmittelkonsum wie Koffein, Alkohol oder Nikotin wird ab dann unterlassen. Zu Beginn des ersten Fastentages erfolgt eine Darmreinigung (z. B. durch Abführmittel).[1]
Während der Fastentage erfolgt eine tägliche Zufuhr von:
Die maximale angestrebte Energiezufuhr im Rahmen des Heilfastens liegt bei 250 – 500 kcal pro Tag.[1] Bei länger anhaltenden Fastenkuren kann Buttermilch zugeführt werden.[1]
Beim traditionellen Heilfasten nach Buchinger beträgt die Fastendauer zwei bis vier Wochen. Kürzere Fastenzeiten sind aus individuellen oder medizinischen Gründen geläufig. Der Verein „Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung e. V.“ empfiehlt für eine Heilfastenkur eine Dauer sieben bis zehn Tagen plus einen Vorbereitungstag und danach drei Tage zur Normalisierung des Essverhaltens als Standard.[1]
Das traditionelle Fastenbrechen findet durch den Verzehr eines rohen oder gekochten Apfels sowie abends einer Kartoffelsuppe statt. Der Kostaufbau nach dem Fastenbrechen findet sukzessiv über mehrere Tage mit steigender Energiezufuhr statt.[1]
Für die Dauer des Fastens wird mäßige bis normale körperliche Aktivität empfohlen.[1]
Seit 1996 können Ärzte im Rahmen einer Schulung das durch den Verein „Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e. V.“ vergebene Zertifikat „Fastenärztin/Fastenarzt“ erwerben. Die Bezeichnung „Fastenärztin/Fastenarzt“ unterliegt keiner gesetzlichen oder standesrechtlichen Regelung (Weiterbildungsordnungen). Der Verein gibt an, eine mindestens einjährige Mitarbeit in einer der anerkannten Heilfastenkliniken, die mehrfache Fastenselbsterfahrung sowie die Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren seien Voraussetzung für den Erwerb.[7]
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