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zweimotoriges Turboprop-Verkehrsflugzeug 1967 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Handley Page H.P.137 Jetstream ist ein kleines zweimotoriges Turbopropflugzeug für den Zubringer- und Regionaldienst.
Handley Page H.P.137 Jetstream | |
---|---|
BAe Jetstream 31 | |
Typ | Regionalverkehrsflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | |
Erstflug | 18. August 1967 |
Indienststellung | 1969 |
Produktionszeit | 1969 bis 1997 |
Stückzahl | 458 |
Um trotz begrenzter finanzieller Mittel seine Unabhängigkeit zu bewahren, entschied sich der britische Flugzeughersteller Handley Page, eine Angebotslücke zu nutzen und ein kleines schnelles Flugzeug für zwölf bis achtzehn Passagiere zu entwickeln.
Der ursprüngliche Entwurf von 1965 sah ein zwölfsitziges Flugzeug mit sechs Sitzreihen und Mittelgang vor. Der druckbelüftete Rumpf mit seinem runden Querschnitt erlaubte weit größere Flughöhen und damit höhere Geschwindigkeiten als bei herkömmlichen Modellen. Beträchtliches Aufsehen erregte dabei die stromlinienförmige Gestaltung, zu der auch die langgestreckte Nase gehörte. In den Vereinigten Staaten stieß das Flugzeug auf besonderes Interesse, sodass die erste Bestellung von zwanzig Exemplaren erfolgte, bevor die Entwicklung abgeschlossen war.
Für die Endmontage wurde ein neues Werk am Flughafen von Radlett errichtet, allerdings stammten zahlreiche Bauteile wie die Tragflächen von Zulieferern. Der ursprüngliche Entwurf sah französische Turboméca-Astazou-XIV-Triebwerke vor. Der Erstflug erfolgte am 18. August 1967 unter der Modellbezeichnung Handley Page Jetstream 1. Während des Testprogramms erwiesen sich die Triebwerke allerdings als zu schwach.
Um die Vermarktungsmöglichkeiten in den USA zu verbessern, wurde der fünfte Prototyp mit amerikanischen Garrett AiResearch TPE331-Triebwerken ausgerüstet. Daraufhin bestellte die US Air Force elf Maschinen unter der Bezeichnung C-10A oder Jetstream 3M, die über eine zusätzliche Ladeluke verfügten. Aufgrund der Lieferverzögerung wurde der Auftrag im Oktober 1969 gestrichen.
Das ursprüngliche Serienmodell Jetstream 1 flog erstmals am 6. Dezember 1968, im folgenden Jahr wurden weitere 36 Exemplare gebaut. Danach wurde das Modell mit dem verbesserten Astazou-XVI-Triebwerk ausgestattet und ab Ende 1969 als Jetstream 2 ausgeliefert. Die Lieferverzögerungen und die Probleme mit dem Antrieb ließen die Entwicklungskosten auf über 13 Millionen Pfund steigen – weit mehr als die ursprünglich vorgesehenen drei Millionen. Vor dem Konkurs von Handley Page konnten nur drei Jetstream 2 fertiggestellt werden. Die Produktion wurde bis 1970 unterbrochen.
Daraufhin entschloss sich eine Investorengruppe, das Flugzeug in Zusammenarbeit mit Scottish Aviation von der neugegründeten Firma Jetstream Aircraft produzieren zu lassen. Weitere zehn Exemplare konnten so unter dem neuen Namen Jetstream 200 gebaut werden. Später übernahm Scottish Aviation die alleinige Verantwortung. Im Februar 1972 bestellte die Royal Air Force sechsundzwanzig Jetstream 201, die als Trainingsflugzeuge eingesetzt wurden. Während diese Version als Jetstream T.1 bezeichnet wurde, erhielten die vierzehn für die Royal Navy umgebauten Exemplare die neue Bezeichnung Jetstream T.2.
In Deutschland wurde ein Exemplar von der Bavaria Fluggesellschaft eingesetzt (D-INAH), das am 6. März 1970 abstürzte.
Nach dem Konkurs der Scottish Aviation und deren Vereinigung mit British Aerospace im Jahr 1978 entschloss sich BAe, das Modell weiterzuentwickeln. Ähnlich der älteren 3M-Version für die US Air Force erhielt das Flugzeug verbesserte Garrett-Turbopropantriebe mit höherer Leistung und größeren Wartungsintervallen. Dies ermöglichte eine Variante für 18 Passagiere mit drei Sitzen pro Reihe.
Das Ergebnis war die Jetstream 31, die ihren Erstflug am 28. März 1980 absolvierte und am 29. Juni 1982 ihre Zulassung erhielt. Die neue Version war tatsächlich so erfolgreich wie ursprünglich von Handley Page erhofft. Mehrere hundert 31er wurden in den Achtzigern gebaut. Eine weitere Version mit verbessertem Antrieb flog erstmals 1988 unter der neuen Bezeichnung Jetstream Super 31 bzw. Jetstream 32.
Die Produktion wurde bis 1993 fortgesetzt. Von beiden Versionen entstanden insgesamt 386 Exemplare. Vier Jetstream 31 wurden 1985 an die Royal Navy als Radar-Trainingsflugzeuge Jetstream T.3 geliefert, später allerdings als VIP-Transportflugzeuge eingesetzt.
1993 übernahm British Aerospace den Namen Jetstream als Markenbezeichnung für alle zweimotorigen Turbopropmaschinen. Dazu gehörte die von den Vorgängern abgeleitete Jetstream 41 wie die davon abweichende, aus der Avro 748 entwickelte BAe ATP/Jetstream 61. Der Name Jetstream 61 wurde später wieder aufgegeben.
Die Jetstream 41 ist die gestreckte Version des 31er-Modells. Der völlig neu entwickelte Rumpf ist 19,25 Meter lang und bietet Platz für 29 Passagiere. Neben verbesserten Garrett-Triebwerken erhielt das Modell ein modernes EFIS-Cockpit.
Der Erstflug fand am 25. September 1991 statt. Zwischen 1991 und 1997 wurden insgesamt 104 Exemplare gebaut und 100 davon an Kunden ausgeliefert.[1][2]
Kenngröße | Daten der Jetstream 31 | Daten der Jetstream 41[9] |
---|---|---|
Besatzung | 2 | |
Passagiere | 19 | 29 |
Länge | 14,37 m | 19,25 m |
Spannweite | 15,85 m | 18,42 m |
Höhe | 5,32 m | 5,74 m |
Startmasse | 6.950 kg | max. 10.868 kg |
Reisegeschwindigkeit | 426 km/h | 482 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 488 km/h | 546 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 7.620 m (25.000 ft) | 7.925 m |
Reichweite | 1.260 km | 1.433 km |
Triebwerke | zwei Propellerturbinen Garrett TPE331-10UG mit jeweils 701 kW (953 PS) | zwei Propellerturbinen Allied Signal Garrett TPE331-14GR/HR mit jeweils 1.250 kW (1.700 PS) |
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