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Die Grafschaft Brienne war ein kleines mittelalterliches Feudalterritorium in Frankreich gelegen in der historischen Landschaft Champagne. Mit der Gemeinde Brienne-le-Château als Zentrum hatte sie deren nähere Umgebung umfasst, entsprechend dem Süden des heutigen Kantons Brienne-le-Château im Département Aube. Sie grenzte im Süden an die Grafschaften von Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube sowie im Westen an die Grafschaft Troyes und im Norden an die Grafschaft Rosnay.
Bereits zu merovingischer Zeit hat im fränkischen Reich der pagus Breonensis existiert, welcher offenbar unter den Karolingern in zwei Verwaltungseinheiten geteilt wurde. Denn in dem 853 von König Karl den Kahlen erlassenen Kapitular von Servais wird er als „duobus Brionisis“ bezeichnet.[1] Aus dem südlichen Teil des alten Pagus ist ab dem 10. Jahrhundert die Grafschaft Brienne hervorgegangen, während sich zeitgleich im nördlichen Teil die Grafschaft Rosnay etabliert hatte.
Die Grafschaft Brienne war keine der großen Territorialherrschaften des feudalen mittelalterlichen Frankreichs, das machtpolitische Gewicht seines Grafenhauses war regional begrenzt und spätestens ab dem 11. Jahrhundert hatte es die lehnsrechtliche Oberhoheit der mächtigen Grafen der Champagne anerkennen müssen. Bekanntheit hatte es dafür im Hochmittelalter als Familie mit langer Kreuzfahrertradition erlangt. Ihr berühmtester Spross war Johann von Brienne der es zum König von Jerusalem, Schwiegervater von Kaiser Kaiser Friedrich II. und Kaiser von Konstantinopel brachte. Jüngere Zweige des Hauses Brienne wurden Grafen von Bar-sur-Seine, Eu und Guînes. Ein anderer Seitenzweig hat in England bis in das 16. Jahrhundert bestanden.
Das erste Grafenhaus starb 1360 aus und es folgte bis 1397 das Haus Enghien nach. Dieses wurde vom französischen Zweig des Kaiserhauses der Luxemburger beerbt.
Die frühsten heraldischen Darstellungen des Hauses Brienne stammen aus dem 13. Jahrhundert und haben das Grundmotiv eines goldenen aufrechtstehenden Löwen auf blauem Schild (Bild 1). Diese Löwendarstellung erscheint erstmals auf einem Siegel Johanns von Brienne aus dem Jahr 1209.[2] Auf Siegeln der gräflichen Hauptlinie erscheint dieses Motiv in der Folge ergänzt mit Schindeln (Bild 2), welches heute als Wappen der Commune Brienne-le-Château dient.
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