Gattung der Familie Wegerichgewächse (Plantaginaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Gnadenkräuter (Gratiola) bilden eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Die 20 bis 30 Arten gedeihen in den gemäßigten bis tropischen Klimabereichen fast weltweit.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Gratiola-Arten sind einjährige bis ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie können kahl oder drüsig behaart sein. Die Stängel einzelner Arten sind vierkantig.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind ungestielt. Die einfachen Blattspreiten haben einen glatten oder gesägten Blattrand.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen mit kurzen oder langen Blütenstielen einzeln in den Blattachseln. Zwei Hochblätter befinden sich nahe am Blütenkelch.
Die zwittrigen Blüten sind undeutlich fünfzählig zygomorph, mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen. Die fünf Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen. Die Blütenkrone ist zweilippig. Die Unterlippe ist dreilappig. Es sind nur zwei fertile Staubblätter in jeder Blüte vorhanden.
Die vierfächerige Kapselfrucht enthält viele Samen.
Die Gattung Gratiola wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Synonyme für GratiolaL. sind: SophronantheBenth., TragiolaSmall & Pennell.[1]
Die Gattung Gratiola gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und wurde bei einigen Autoren auch den Familien Gratiolaceae, Scrophulariaceae oder Veronicaceae zugeordnet.
Gratiola-Arten gedeihen in den gemäßigten bis tropischen Gebieten fast weltweit. Hauptverbreitungsgebiete liegen auf der Nordhalbkugel, es sind weite Bereiche Eurasiens, von Spanien bis China, und Nordamerikas. Es gibt auch Areale in Neuseeland und Australien.
Die Gattung Gratiola enthält 20 bis 30 Arten (Auswahl):
Gratiola aureaPursh (Syn.: Gratiola luteaRaf.): Sie ist Nordamerika weitverbreitet.
Gratiola ebracteataBenth. ex A.DC.: Sie ist im westlichen Nordamerika im südwestlichen British Columbia und in den westlichen US-Bundesstaaten Washington, Idaho, westliches Montana, westliches Oregon sowie Kalifornien vor.[1]
Gratiola griffithiiHook. f.: Die Heimat sind die Tropen und Subtropen. In China kommt sie nur in Guangdong vor.
Gratiola heterosepalaH.Mason & Bacigal.: Sie kommt von Kalifornien bis zum Lake County im südlichen-zentralen Oregon vor.[2]
Übersehenes Gnadenkraut (Gratiola neglectaTorr., Syn.: Gratiola virginianaL.): Sie ist Nordamerika in Kanada und den USA weitverbreitet.[1] In Finnland ist es ein Neophyt.[4] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[5]
Gottes-Gnadenkraut (Gratiola officinalisL.): Es ist in Eurasien weitverbreitet.[4] Lateinisch wurde es Gratia Dei[6] genannt. Weitere deutschsprachige Trivialnamen sind Fischkraut, Gichtkraut, Gnadenkraut, Nieskraut, Purgierkraut oder Weißer Aurin.
Gratiola pedunculataR.Br.: Sie kommt in den australischen Bundesstaaten New South Wales, Queensland, Victoria sowie South Australia vor.[3]
Gratiola peruvianaL.: Sie kommt in den australischen Bundesstaaten New South Wales, Queensland, Victoria, Western Australia, South Australia sowie Tasmanien vor.[3]
Gratiola pilosaMichx. (Syn.: Sophronanthe pilosa(Michx.) Small, Tragiola pilosa(Michx.) Small & Pennell): Sie ist in Nordamerika verbreitet.
Gratiola pubescensR.Br.: Sie kommt in den australischen Bundesstaaten New South Wales, Victoria, South Australia, Western Australia sowie Tasmanien vor.[3]
Gratiola pumiloF.Muell.: Sie kommt in den australischen Bundesstaaten New South Wales, Victoria, South Australia und vielleicht in Tasmanien vor.[3]
Gratiola quartermaniaeD.Estes: Sie kommt in Nordamerika im südöstlichen Ontario, nordöstlichen Illinois, nördlichen Alabama, zentralen Tennessee und zentralen Texas vor.[1]
Gratiola sexdentataA.Cunn.: Sie ist in Neuseeland, Australien und Tasmanien verbreitet.
Gratiola virginianaL. (Syn.: Gratiola sphaerocarpaElliott): Sie ist in Nordamerika verbreitet.
Gratiola viscidulaPennell (Syn.: Gratiola viscosaSchwein. ex Leconte): Sie ist in Nordamerika verbreitet.
David Allardice Webb: Gratiola L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.):Flora Europaea. Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, Cambridge 1972, ISBN 0-521-08489-X, S.203 (englisch, eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Deyuan Hong, Hanbi Yang, Cun-li Jin, Manfred A. Fischer, Noel H. Holmgren, Robert R. Mill: Scrophulariaceae A. L. Jussieu.: Gratiola Linnaeus., S. 22 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Scrophulariaceae through Gesneriaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 1998, ISBN 0-915279-55-X. (Abschnitt Beschreibung)
Gratiolaim Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Abgerufen am 10. Dezember 2018.
Erich Oberdorfer:Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.834.
Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 144.