Girolamo Fracastoro
italienischer Gelehrter der Renaissance, u. a. Dichter und Arzt / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Girolamo Fracastoro (latinisiert Hieronymus Fracastorius; * um 1477[1] in Verona; † 6.[2] oder 8.[3] August 1553 in Incaffi bei Verona) war ein italienischer Arzt, Astronom, Humanist, Dichter und Philosoph der Renaissance mit weiten wissenschaftlichen Interessen: Unter anderem befasste er sich mit Kosmologie, Geologie, Physik, Pharmakologie und Biologie. Er war als Hochschullehrer in Padua tätig und gilt gemäß Charles Lichtenthaeler[4] als „Begründer der modernen Pathologie“.
Sein in Hexametern verfasstes Lehrgedicht Syphilidis sive morbi gallici libri tres („Drei Bücher über die Syphilis oder die gallische Krankheit“), eines der am häufigsten in lebende Sprachen übersetzten medizinischen Gedichte, verbreitete Fracastoros Ruf in ganz Europa und verlieh der Syphilis ihren Namen. Aufgrund von Beobachtungen von Infektionskrankheitsverläufen entwickelte er eine Theorie der Ansteckung durch krankheitsübertragende „Keime“ (seminaria morbi), die im Gegensatz zu der seit dem Altertum akzeptierten Vorstellung von krankheitsbringenden giftigen Erdausdünstungen (Miasmen) stand.[5] Fracastoro bemühte sich, ohne vorgefasste Meinung seine Beobachtungen rational zu deuten.[6]