Loading AI tools
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Gezeitenwelle ist eine Welle, die durch die Tide ausgelöst wird und sich von einer Flussmündung aus flussaufwärts bewegt. Sie findet sich an den Unterläufen praktisch aller Flüsse, die in Meere mit deutlichem Tidenhub münden. Besonders auffällig sind extreme Formen, die Stürmer oder Boren genannt werden (von englisch bore, altenglisch „bàra“ für „Welle“ oder „Dünung“). Gezeitenwellen sollten nicht mit Tsunamis verwechselt werden. (Diese werden von anderen Phänomenen ausgelöst und sind nicht an Flussmündungen gebunden.)
Bei Flut wird Wasser in einen Flusslauf hineingedrückt und es entsteht eine Welle bzw. mehrere Wellen, die entgegen der Strömungsrichtung des Flusses verlaufen und deren Wasserspiegelauslenkungen oberhalb des Ruhewasserspiegels liegen.
Die extreme Form, die Flutbrandung oder Bore, wird weltweit nur an wenigen Orten beobachtet. Sie ist auf Gebiete beschränkt, in denen der Tidenhub besonders groß ist. Bestimmte Gezeiten und Mündungsformen können ihre Entstehung begünstigen. Boren können entweder als einzelne brechende Welle auftreten oder auch von mehreren kleineren Wellen gefolgt werden. Größere Exemplare können gefährlich für die Schifffahrt sein, stellen aber auch eine Herausforderung für Surfer dar.
Weltweit ist für insgesamt 67 Orte das Auftreten von Boren bekannt.[1]
Auf der Seine (Frankreich) gab es bis in die 1960er-Jahre eine bedeutende Gezeitenwelle („le mascaret“), die aber durch Baggerarbeiten praktisch zerstört wurde. Schwächere Gezeitenströme auf der Weser (bis Bremen-Vegesack sichtbar) sowie der Elbe sowie nach nahezu jedem Niedrigwasser auf der Ems. Auf der Ems wurde sie im 19. Jahrhundert als Bare bezeichnet.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.