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arabischer Historiker des arabischen Nationalismus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
George Habib Antonius (arabisch جورج حبيب أنطونيوس, * 19. Oktober 1891 in Deir el-Qama, Osmanisches Reich; † 21. Mai 1942 in Jerusalem) war ein palästinensischer Schriftsteller libanesischer Herkunft. Er gilt als der erste arabische Historiker des säkularen arabischen Nationalismus. Der Historiker Menachem Klein bezeichnet Antonius für seine Zeit als den „prominentesten Repräsentanten der arabischen Nationalbewegung gegenüber dem Westen“.[1]
George Antonius’ Eltern waren griechisch-orthodoxe Christen. Sein Vater war im Baumwollhandel[2][3] vermögend geworden. Antonius wuchs in Ägypten auf, studierte am Victoria College[2] und an der Universität Cambridge.[2][3]
Von 1921 bis 1930[4] arbeitete er in der Schulverwaltung im Britischen Mandat in Palästina und erreichte den Rang eines stellvertretenden Direktors im Amt für Bildung und Erziehung.[2] Seit 1925[3] galt er nicht mehr als Libanese, da er in diesem Jahr das Bürgerrecht in Jerusalem erwarb. Mit der extrovertierten Verlegertochter Katy Antonius,[1] die für ihren politisch-literarischen Salon[1] bekannt war, führte er eine offene Ehe.[3] Ein Stammgast dieser Feste war Nassereddin an-Naschaschibi.[2]
Im August 1934[2] führte er informelle Gespräche mit David Ben-Gurion,[2][5][3] Musa al-Alami[2][5] und Awni Abd al-Hadi[5] (Istiqlal) um die Möglichkeiten zur Verwirklichung einer arabisch-jüdischen Konföderation[2][5] zu sondieren, die vor allem Ben-Gurion vorschwebte. Initiator der Gespräche war Leon Magnes.[6]
1934 erlaubte ihm ein Stipendium des Crane Institut[3] in New York den Rückzug ins Privatleben, um sich ganz seinem Hauptwerk zu widmen. Ab Juli 1938[6] schrieb er in einer Villa in Scheich Dscharrah, im später so bezeichneten Shepherd-Hotel wohnend, das Buch Das Arabische Erwachen. Das Geschichtswerk über die gegen das Osmanische Reich gerichtete Arabische Revolte der Jahre 1916 bis 1918 wurde sehr unterschiedlich rezipiert und zuweilen als unakademische Arbeit bezeichnet.[3] George Antonius war nicht grundsätzlich gegen jüdische Einwanderung, doch argumentierte er, es könne nicht den arabischen Einwohnern Palästinas fast allein obliegen, vertriebene Juden aufzunehmen, während westliche Staaten ihre Grenzen für jüdische Flüchtlinge nur begrenzt öffneten.[6] Dem Denken des Kulturzionisten Achad Ha'am[6] brachte er sogar Interesse entgegen. Für das Schreiben gebot Antonius über die 12.000[2] Bände seiner privaten Bibliothek. 1936–1937 zählte er zu den Personen, die von der Peel-Kommission angehört wurden.[4] Antonius reiste im Februar 1939 als palästinensischer Berater an die St.-James-Konferenz in London.
Antonius sah den Ursprung des arabischen Nationalismus in der Amtszeit von Mehmet Ali Pascha in Ägypten. Er argumentierte, dass der arabische Nationalismus ein westliches Produkt ist, der speziell von den protestantischen Missionaren aus Großbritannien und den USA kam. Er maß der Amerikanischen Universität Beirut (ursprünglich das Syrisch Protestantische College) eine zentrale Rolle in der Entwicklung des arabischen Nationalismus zu.
Das Arabische Erwachen, 1938 (Ausgaben)
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