Gattung der Familie der Orchideen (Orchidaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gastrochilus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die Gattung wurde 1825 durch den britischen Botaniker David Don auf Basis von Aerides calceolarisSm. aufgestellt und umfasst etwa 60 Arten.[1]
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Alle Arten dieser Gattung sind ausdauerndeEpiphyten, die entlang der Waldränder an Stämmen oder auf höher gelegenen Ästen in halbschattiger Position wachsen.
Die Größe und Wuchsform sind von wesentlicher taxonomischer Bedeutung für die Abgrenzung der Arten innerhalb der Gattung. So sind zum Beispiel die Arten aus der Sektion Caespitosi relativ klein, zwergartig und von aufrechtem Wuchs, wohingegen Arten aus der Sektion Microphyllae eine kriechende oder hängende Wuchsform aufweisen.
Stamm
Die Unterschiede in der Form der monopodial wachsenden Sprossachse fallen in dieser Gattung besonders auf und können ebenfalls zur Abgrenzung der Arten herangezogen werden.
Blätter
Die Gestalt und die Länge der Blätter sind in taxonomischer Hinsicht oft hilfreiche Eigenschaften um die Arten auf Sektions- oder Artebene eingrenzen zu können.
Die Blattspitzen können von völlig zugespitzt bis hin zu einer zweilappigen (engl. bilobate) Form variieren. Die Form der Blätter bleibt innerhalb einer Art jedoch unverändert.
Die Arten Gastrochilus calceolaris, Gastrochilus obliquus, Gastrochilus acaulis, Gastrochilus flabelliformis, Gastrochilus hainanensis, Gastrochilus bellinus und Gastrochilus pechei zeigen zweilappige Blattspitzen, wobei die Lappen von unterschiedlicher Größe sind.
Gastrochilus pechei, Gastrochilus linearifolius, Gastrochilus yunnanensis und Gastrochilus formosanus besitzen spitze oder zugespitzte Blattenden.
Bei manchen Arten kann auch die Färbung der Blätter ausschlaggebend sein. Dies trifft vor allem für die Sektion Microphyllae zu. So sind die Ober- und Unterseiten von Gastrochilus matsuran, Gastrochilus toramanus und Gastrochilus nanus oft rot-violett gepunktet und rötlich entlang der Blattränder bei jungen Blättern. Diese Charakteristika erscheinen jedoch schwer im Gebrauch für die Abgrenzung von Arten innerhalb der Gattung.
Blüten
Der Blütenstand eines großen Teils der Arten von Gastrochilus ist durch eine gestauchte Blütenstandsachse gekennzeichnet. Gewöhnlich sind die Blüten in Schirmtrauben (Corymbus) oder in einer nach unten hängenden Dolde angeordnet. Jedoch bilden neben Gastrochilus platycalcaratus aus Burma und dem südlichen Yunnan weitere Arten von den Philippinen und aus Indonesien ganz eindeutig Blütentrauben.
Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die Lippe ist in ihrem unteren Teil mit der Säule verwachsen. Der Mittelteil ist schüsselförmig – daher auch der Gattungsname: aus griechisch „gaster“, „Bauch“ und „cheilos“, „Lippe“, zusammengesetzt etwa „bauchige Lippe“. Der vordere Teil der Lippe ist häufig gefranst. Das Staubblatt enthält zwei porate Pollinien.[2]
Das Verbreitungsgebiet der GattungGastrochilus umfasst einen großen Teil der tropischen und subtropischen KlimazonenAsiens. Es reicht von Garhwal im westlichen Himalayagebirge südwärts über Dekkan in Indien nach Sri Lanka, ostwärts nach Südchina, die Philippinen und nordwärts nach Südjapan, mit dem südlichen Honshū als die nördliche Ausbreitungsgrenze.
Die Verbreitungsgebiete der einzelnen Sektionen sind auf der Karte dargestellt.
Derzeit werden die Arten der Gattung Gastrochilus aufgrund ihres Stamms in drei Sektionen aufgeteilt.
Sektion CaespitosiZ.H. Tsi
Der Stamm der Arten dieser Sektion ist immer kurz, dünn und aufrecht. Als Beispiele seien hier Gastrochilus xuanenensis und Gastrochilus rantabunensis genannt.
Die Arten dieser Sektion zeichnen sich durch längliche, dünne, ausgestreckt-wurzelfassende oder hängende, manchmal verzweigte Stämme aus. Beispiele sind: Gastrochilus affinis, Gastrochilus pseudodistichus, Gastrochilus formosanus und Gastrochilus saccatus.
Sektion Gastrochilus
Alle Arten besitzen einen relativ dicken Stamm unterschiedlicher Länge. Die Stämme von Gastrochilus acutifolius und Gastrochilus yunnanensis sind in der Regel etwa 20–30 cm lang, wohingegen die von Gastrochilus obliquus, Gastrochilus pechei und Gastrochilus hainanensis immer kurz und nur etwa 1 cm lang sind.
Folgende Arten werden von den Kew Gardens[1] als gültig betrachtet und sind nach den oben genannten Sektionen gegliedert:
Sektion Gastrochilus
Gastrochilus acaulis(Lindl.) Kuntze: Indien, Sri Lanka.[1]
Liste der Gattungen mit Angabe der Komponenten Archivlink (Mementodes Originals vom 7. Juni 2012 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rhs.org.uk