Gardon
Rechter Nebenfluss der Rhone Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Gardon (im Unterlauf auch gleichberechtigt Gard genannt) ist ein Fluss in der französischen Region Okzitanien, der in den Cevennen entspringt und in die Rhône mündet. Schon in der Antike war er unter dem Namen Vardo bekannt.
Gardon Gard | ||
Der Gardon bei Collias | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | FR: V71-0400 | |
Lage | Frankreich, Region Okzitanien | |
Flusssystem | Rhône | |
Abfluss über | Rhône → Mittelmeer | |
Quelle | im Gemeindegebiet von Saint-Martin-de-Lansuscle 44° 14′ 46″ N, 3° 43′ 51″ O | |
Quellhöhe | ca. 1050 m[1] | |
Mündung | bei Comps in die Rhône 43° 50′ 32″ N, 4° 37′ 16″ O | |
Mündungshöhe | ca. 5 m[1] | |
Höhenunterschied | ca. 1045 m | |
Sohlgefälle | ca. 8,2 ‰ | |
Länge | ca. 128 km[2] |
Der Gard oder Gardon kommt aus den Cevennen und fließt insgesamt in südöstlicher Richtung. Er hat mehrere Quellflüsse, die “Gardon” mit oder ohne Zusatzbezeichnungen heißen und deren Flusswege von der jeweiligen Quelle bis zur Mündung in die Rhône ähnlich lang sind. Administrativ hat man nicht den längsten, sondern einen zentralen zum Hauptfluss erklärt. Dieser entspringt im Gemeindegebiet von Saint-Martin-de-Lansuscle im Nationalpark Cevennen. Die Benennungen sind ein Kompromiss aus lokalem Sprachgebrauch und Berücksichtigung der Hydrologie. Das amtliche hydrografische Portal SANDRE listet (nicht nur hier) für zahlreiche Gewässer und Gewässerabschnitte mehrere Namen zur Wahl auf. Das Geoportal der zentralen Landesvermessungebehörde Institut géographique national liefert teilweise in unterschiedlichen Maßstäben unterschiedliche Namen (so etwas gibt es in Deutschland auch hier und da).
Im Verlauf des Hauptflusses finden sich die Namen:
Für den nördlichen Quellfluss findet man:
Er mündet schließlich nach rund 128[2] Kilometern bei Comps als rechter Nebenfluss in die Rhône. Quellgebiete und Teile der Oberläufe der Quellflüsse liegen im Département Lozère, weitere Flussläufe und untere Nebenflüsse im Département Gard.
Zuflüsse und Flussabschnitte des Gardon oder Gard Reihenfolge flussaufwärts, Seitenangaben aber in Fließrichtung; Pfeile weisen im selben Flusslauf flussabwärts | ||||||||
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Zufluss | Name | Code SANDRE | Länge | Einzugsgebiet | Mündung, (untere) Grenze | Quelle oder Beginn | ||
Gard oder Gardon | V71-0400 | 127,3 | 1999 | bei Comps in die Rhône | ||||
↑ Unterlauf: Gard oder Gardon | V71-0400 | Zusammenfluss bei Vézénobres | ||||||
von links | Alzon | V7180500 | 23.7 | 1801 | 6 km vor dem Pont du Gard | Quellteich nördlich des Col du Coutel 44° 4′ 33″ N, 4° 16′ 4″ O | ||
von links | Bourdic | V7170700 | 25 | 1519 | Sainte-Anastasie | 44° 4′ 59″ N, 4° 16′ 58″ O | ||
von rechts | Braune | V7170540 | 16,15 | ?[3] | Dions | 43° 51′ 56″ N, 4° 10′ 15″ O | ||
von rechts | Auriol | V7170520 | 14,7 | ?[3] | bei Saint-Chaptes | 43° 59′ 16″ N, 4° 9′ 27″ O | ||
von links | Droude | V7160540 | 22,6 | 1242 | bei Moussac | 44° 6′ 26″ N, 4° 13′ 3″ O | ||
↑ Unterlauf | Gardon d’Andouze | V71-0400 | 16 km | bei Vézénobres | |||||
von links | Gardon d’Alès, ← Quellbach: Gardon (sic !) | V7150500 | 60.6 | 444 | beim Col de Jalgreste 44° 16′ 57″ N, 3° 47′ 26″ O | |||
von rechts | Galeizon | V7150620 | 28,8 | ?[3] | 4 km oberhalb von Alès | südlich des Col de Pendédis | ||
von links | Avène | V7150720 | 29,4 | ?[3] | 8 km unterhalb von Alès | nordöstlich von La Grand-Combe | ||
↑ Gardon d’Anduze | Gardon de Mialet | V71-0400 | 3 km oberhalb von Anduze | ||||||
von rechts | Gardon de Saint-Jean | V7130500 | 49,4 | 265 | La Plane östlich von Les Rousses 44° 12′ 23″ N, 3° 36′ 31″ O | |||
von rechts | Salindrenque, ← Ruisseau de Liron | V7130640 | 23 | ?[3] | 3 km vor dessen Mündung | beim Col du Fageas 44° 4′ 20″ N, 3° 45′ 20″ O | ||
↑ Flussabschnitt: Gardon de Mialet | V71-0400 | |||||||
von rechts | Gardon de Sainte-Croix | V7110500 | 27,9 | 102 | unterhalb von St-Étienne-Vallée-Française | Col des Faïsses 44° 14′ 37″ N, 3° 37′ 30″ O | ||
↑ Gardon de Mialet | Oberlauf | V71-0400 | oberhalb von St-Étienne-Vallée-Française | ||||||
von links | Gardon de Saint-Germain | V7100520 | 13,4 km | 87 | Col de la Vergnasse 44° 15′ 50″ N, 3° 46′ 56″ O | |||
↑ Oberlauf: Gardon de Saint-Martin | V71-0400 | Plan du Fontmort 44° 14′ 47″ N, 3° 43′ 50″ O |
Hauptfluss:
Gardon d’Alès:
Gardon de Saint-Jean:
Gardon de Saint-Germain:
Der Flusslauf ist weitgehend unreguliert. Im Mittelteil fließt er durch eine urwüchsige Schwemmlandschaft, später durch eine imposante Karstschlucht.
Das Flusstal ist als Folge der Entwaldung im Mittelalter und der Überweidung der Gegend bis Mitte des 20. Jahrhunderts relativ pflanzenarm. Durch den kargen Karstboden wachsen überwiegend immergrüne Strauchgewächse (Macchie). Im Fluss selbst gedeihen nur vereinzelt Wasserpflanzen an Staustellen. Im Sommer gibt es auf Grund der hohen Wassertemperatur und Wassermangel Probleme mit Algenbildung.
Die Tierwelt ist reichhaltiger. Säugetiere sind vorhanden, aber kaum sichtbar, doch in den letzten Jahren hat sich der nachtaktive Biber den Mittellauf und die Quellflüsse des Gardon als Lebensraum zurückerobert. Fledermäuse haben in den vielen Karsthöhlen ideale Lebensbedingungen. Wildschweine und verwilderte Ziegen werden bejagt.
Als markante Vögel sind Graureiher am Flussufer zu beobachten und Gänsegeier nisten in der Region. Geangelt werden Aal und Forelle.
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