Frédéric de Villers
französischer Emigrant und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Frédéric de Villers (geboren am 10. September 1770 in Boulay in Lothringen; gestorben am 28. April 1846 in Dresden) war ein französischer Professor, der im Zuge der Französischen Revolution seine Heimat verließ und nach Deutschland auswanderte.
De Villers war der zweite Sohn des Finanzrats Nicholas Dominique de Villers (französisch Conseiller des finances de sa Majesté Louis XVI roi de France, Conseil du Roi) und dessen Ehefrau Catherine Euphrasie, die der Familie „de Lannaguet“ aus einem Adelsgeschlecht des Languedoc entstammte. Der Professor Charles de Villers war sein ältester Bruder. Er hatte drei weitere Brüder sowie vier Schwestern:
De Villers sollte später einmal der Nachfolger seines Vaters werden und begann ein Studium (vermutlich in Kameralwissenschaften) in Paris. Ab 1789 diente er in Metz und Straßburg als Leutnant im „Regiment Salm-Salm“ in der französischen Infanterie. Sein Vater wurde als Anhänger der Monarchie angesehen, verhaftet und zum Tode durch die Guillotine verurteilt.[1] Seine Familie versuchte ihn freizukaufen, und so wurde die Vollstreckung aufgeschoben und nicht ausgeführt. De Villers und seine Brüder Charles und Maurice verließen 1792 ihre Heimat.[2] Er diente anschließend als Premier Leutnant und Adjutant des Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein im Emigrantencorps des Prinzen Condé. Nach der Auflösung dieses Corps stand er 1793 in holländischen und 1794 in englischen Diensten. Nach Beendigung des Militärdienstes kam er 1796 als Hauslehrer nach Sankt Petersburg. De Villers betätigte sich ab 1808 als Lektor der französischen Sprache an der Universität Moskau. 1812 versuchte er mit seiner Familie im Zuge des Brandes von Moskau von dort zu fliehen. Auf der Flucht wurde er verraten, verhaftet und eingekerkert. Im Jahr 1814 wurde er entlassen und des Landes verwiesen. De Villers kam nun mit seiner Frau und zwei Kindern nach Deutschland. In den Jahren 1815 bis 1821 hielt er Vorlesungen an der Universität in Leipzig. Am 16. September 1822 zog er mit seiner Familie nach Dresden, wo sie in der Johannisstraße eine Wohnung einrichteten. Zuletzt arbeitete er dort als Professor für französische Sprache beim Kadettencorps am Königlichen Kadettenhaus („Ritterakademie“).
De Villers erwarb im Jahr 1826 zwei Drittel eines Grundstücks in der Dresdner Seevorstadt, auf dem sich das Palais Moszinska befand, und beauftragte den Architekten Woldemar Hermann, die bestehenden Gebäude auszubauen. Auch das Wasserpalais auf Cosel und das Schwanenhaus ließ er von Hermann errichten.
De Villers war zweimal verheiratet.
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