Loading AI tools
deutscher Veterinärmediziner und Endokrinologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Friedmund Neumann (* 20. Mai 1935 in Malschwitz; † 1. Januar 2007 in Berlin) war ein deutscher Veterinärmediziner und Endokrinologe.
Friedmund Neumann wurde am 1935 im Sudetenland geboren. Während des Krieges besuchte er zunächst die Grundschule in Kartitz, heute Choratice, nach dem Krieg im Kreis Fürstenberg/Havel. Nach dem Besuch der Oberschule in Zehdenick/Kreis Gransee, wo er sein Abitur ablegte, begann Neumann ein Studium der Veterinärmedizin an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1956 wurde er jedoch von der Hochschule exmatrikuliert und erhielt eine Studienverbot auf Lebenszeit, weil er an einer Versammlung aus Anlass des Ungarischen Volksaufstands teilgenommen hatte.
Friedmund Naumann wechselte daher nach West-Berlin an die Freie Universität Berlin, wo er sein Studium fortsetzte und 1959 das Staatsexamen ablegte. Im gleichen Jahr heiratete Neumann seine Frau Renate.
Um seinen Lebensunterhalt während des Studiums zu finanzieren, arbeitete Neumann bei einer Möbelspedition. Durch die körperlich schwere Tätigkeit zog er sich eine aseptische Entzündung im linken Kniegelenk zu, die zu einer Abrissfraktur der Kniescheibe führte.
Neumann wurde 1961 am Institut für Veterinärpathologie promoviert und habilitierte sich 1970 mit einer Arbeit zum Thema Hormonale Steuerung der Sexualdifferenzierung an der Freien Universität Berlin.
Aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen, die eine praktische tierärztliche Tätigkeit nicht zuließen, nahm er 1961 ein Stellenangebot der Schering AG an, wo er zunächst im Hauptlaboratorium der Abteilung für experimentelle Pathologie und Endokrinologie tätig war. 1963 wurde ihm die Leitung der Abteilung für experimentelle Endokrinologie, 1974 das Hauptdepartement Endokrinpharmakologie übertragen. Die Freie Universität Berlin ernannte Neumann im gleichen Jahr zudem zum außerplanmäßigen Professor am Fachbereich Veterinärmedizin.
1987 übertrug ihm Schering die Leitung des Hauptdepartements Tumortherapie und Andrologie.
Auf der Suche nach einem oral wirksamen Gestagen ohne androgene Partialwirkung wurde von Rudolf Wiechert bei Schering das Cyproteronacetat synthetisiert. Neumann konnte zeigen, dass Cyproteronacetat ein sehr stark wirksames Gestagen ist, welches genau diese gewünschten Eigenschaften aufwies und zudem sogar hochgradig antiandrogen wirkte.
Friedmund Neumann verstarb 2007 im Alter von 71 Jahren.
1968 erhielt Neumann den Schoeller-Junkmann-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, war 1982 Tagungspräsident und von 1986 bis 1992 Sekretär der Gesellschaft. 2001 wurde Neumann mit der Jacob-Henle-Medaille der medizinischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen geehrt. Auf 46. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Berlin wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft verliehen.
Die Schering Stiftung vergibt seit 2012 jährlich den mit 10.000 Euro dotierten nach Neumann benannten Preis für junge Nachwuchswissenschaftler, die herausragende Forschungsarbeiten auf den Gebieten der biologischen, chemischen und medizinischen Grundlagenforschung erbracht haben. Damit werden Neumanns bahnbrechende Untersuchungen zu modernen Gestagenen sowie sein Engagement zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gewürdigt.[1]
Preisträger des Friedmund Neumann Preises:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.