Ende des Krieges Frankreichs gegen die Niederlande 1678 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der ab 1678 verhandelte und 1679 abgeschlossene Friede von Nimwegen beendete den ab 1672 geführten Holländischen Krieg, auch genannt Französisch-Niederländischer Krieg. Der Vertrag umfasst mehrere einzelne Friedensverträge, die 1678/1679 in Nijmegen (Nimwegen) abgeschlossen wurden und nicht nur den Holländischen Krieg, sondern auch die damit verbundenen weiteren Kriege beendeten.
Am Ende des Holländischen und des Schonischen Krieges waren dies die Kriegführenden:
Zuerst schlossen das Königreich Frankreich und die Vereinigten Niederlande einen Friedensvertrag. Dadurch, dass die Niederlande aus der Koalition gegen Frankreich ausschieden, gerieten Spanien und das Heilige Römische Reich in Zugzwang und mussten mit ihren Friedensschlüssen nachziehen. So kam es zu einer Folge von Verträgen:
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Verträge von Nimwegen und damit verbundene Verträge
Rückgabe von sechs französisch besetzten Städten in den Spanischen Niederlanden an Spanien: Limbourg, Charleroi, Ath, Oudenaarde, Kortrijk und Gent.[8] Bis auf Limbourg und Gent waren diese Städte 1668 im Frieden von Aachen an Frankreich gefallen und wurden nun zur Grenzbegradigung zurückgegeben.
Abtretung von Freiburg und Kehl an Frankreich. Der deutsche Volksmund sprach daraufhin bald vom „Frieden von Nimmweg“.[9] Im Gegenzug Rückkehr des 1648 an Frankreich gefallenen und 1676 von kaiserlichen Truppen eroberten Philippsburgs zum Heiligen Römischen Reich.
Rückgabe des seit 1670 französisch besetzten Lothringens an Herzog Karl V. mit Ausnahme von Longwy und der Hauptstadt Nancy, wofür der Herzog mit der Stadt Toul kompensiert werden sollte. Da der Herzog die Bedingungen des Vertrags nicht akzeptieren wollte, behielt Frankreich das Herzogtum bis 1697 weiter besetzt.
Der Friedensvertrag dokumentiert neben dem nachfolgenden kurzzeitigen Reunionskrieg den Machtzenit des Sonnenkönigs, wurde aber nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg im Jahr 1697 durch den Frieden von Rijswijk teilweise revidiert. Durch den Frieden des Reiches mit Schweden wandte sich der Schonische Krieg zulasten Dänemarks und Brandenburg-Preußens.
Im Blick auf die Geschichte der Diplomatie war der Ablauf der Verhandlungen bemerkenswert wegen der Rangstreitigkeiten der anwesenden Gesandten. Die Reichsfürsten bestanden hartnäckig auf der Forderung, Gesandte vom ersten Rang senden zu dürfen, wie z.B. den in Regensburg tätigen Reichstagsgesandten d’Orville. Ihnen sollte dann die Anrede Exzellenz zustehen. Der Forderung der Reichsfürsten wurde nachgegeben und damit wurde eine fortwährende Tradition begründet.[10]
Die Verhandlungen in Nimwegen bestätigten die Französische Sprache als Sprache der Diplomatie, was bis ins 20. Jahrhundert Bestand hatte.[11]
J. H. W.Verzijl: International Law in Historical Perspective, Volume 6. A. W. Sijthoff, Leiden 1973, ISBN 978-90-286-0223-6, S.143 (englisch, google.com[abgerufen am 15.August 2020]).
Schweden war nicht Teil des Vertrags, aber ein Abschnitt zwingt die niederländische Republik zu einer neutralen Haltung gegenüber Schweden, mit dem sie seit 1675 im Krieg stand.
Frankreich und die Vereinigte Niederlande unterzeichneten am selben Tag in Nimwegen diesen separaten Handels- und Schifffahrtsvertrag, der nach 25 Jahren auslaufen sollte.
Thomas HenryDyer: The History of Modern Europe from the Fall of Constantinople in 1453, to the War in the Crimea, in 1857. John Murray, London 1864, S.126 (englisch, archive.org).
Horst Lademacher: Geschichte der Niederlande. Politik – Verfassung – Wirtschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, ISBN 3-534-07082-8, S. 153.