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Schweizer Arzt, Naturforscher und Gründer der Limnologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
François-Alphonse Forel (* 2. Februar 1841 in Morges, Schweiz; † 7. August 1912 ebenda) war ein Schweizer Arzt, Naturforscher und Gründer der Limnologie.
Forel entstammte einer angesehenen Waadtländer Familie und war ein Cousin des Psychiaters Auguste Forel. Er studierte Medizin und Naturwissenschaft in Genf, Montpellier, Paris und Würzburg, wo er von 1866 bis 1867 als Prosektor der Zootomie tätig wurde.
Er arbeitete dann als Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Lausanne, an welcher er 1870 ausserordentlicher Professor geworden war.[1] Nebenbei widmete er sich seiner Leidenschaft, der Untersuchung der Seen, insbesondere des Genfersees. Er erforschte die Biologie, die chemischen Eigenschaften, die Wasserzirkulation und die Sedimentbildung der Seen sowie deren Zusammenhänge. Damit legte er den Grundstein für einen neuen Wissenschaftszweig. Forels Arbeiten über den Genfersee veranlassten 1886 den Präsidenten des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, Graf Eberhard von Zeppelin, eine genaue Kartierung und naturwissenschaftliche Erforschung des Bodensees zu veranlassen. Forel beteiligte sich an diesem Unternehmen; seine von Zeppelin ins Deutsche übersetzten Beiträge erschienen als Beihefte (Bodensee-Forschungen) zu den Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 1893 ernannte ihn der Verein zum Ehrenmitglied.[2]
Seine Entdeckungen veröffentlichte er zwischen 1892 und 1904 in einem dreibändigen Werk mit dem Titel „Le Léman: Monographie limnologique“. In Anlehnung an die Ozeanographie nannte er seine Forschungstätigkeit Limnologie. Forel entdeckte das Phänomen der Dichteströme in Seen und fand eine Erklärung für die Seiches. Er entwickelte auch eine Möglichkeit, die Farbe eines Gewässers zu bestimmen. Diese sogenannte Forel-Ule Skala findet auch heute teilweise noch Verwendung, wurde aber später durch genauere Methoden ersetzt.
Neben dem Studium der Gewässerkunde widmete er sich unter anderem dem Studium von Erdbeben und entwickelte mit Michele Stefano de Rossi (1834–1898) die Rossi-Forel-Skala zur Einstufung von Erdbeben nach ihrer Intensität.
Das Institut François-Alphonse Forel (F.-A. Forel) der Universität Genf wurde nach ihm benannt, ebenso wie der Forel-Gletscher im antarktischen Grahamland und der Mont Forel in Grönland. Seit 1891 war Forel Mitglied der Leopoldina[3] und seit 1910 Ehrenmitglied (Honorary Fellow) der Royal Society of Edinburgh.[4]
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