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Dachverband der Migrantenvereine und interkulturellen Einrichtungen Stuttgarts Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Forum der Kulturen Stuttgart e. V. ist der Dachverband der Migrantenvereine und interkulturellen Einrichtungen Stuttgarts. Im Jahr 1998 von 20 Vereinen gegründet, zählt es inzwischen über 140 Mitgliedsvereine. Ferner ist es Ansprechpartner von über 300 Migrantenorganisationen in der Region Stuttgart. Es engagiert sich für den interkulturellen Dialog, kulturelle Vielfalt[1] und eine gleichberechtigte Partizipation von Migrantinnen, Migranten und ihren Nachkommen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern macht es sich stark gegen Ausgrenzung, Vorurteile, Rassismen und Diskriminierungen sowie für die interkulturelle Öffnung von Institutionen, Ämtern und Vereinen.
Forum der Kulturen Stuttgart | |
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Rechtsform | gemeinnütziger eingetragener Verein |
Gründung | 16. Mai 1998 |
Sitz | Marktplatz 4, 70173 Stuttgart |
Vorsitz | Sami Aras |
Geschäftsführung | Rolf Graser |
Beschäftigte | 33 |
Mitglieder | 155 Migrantenvereine |
Website | www.forum-der-kulturen.de |
Zu den Aktivitäten gehören Großereignisse wie das jährliche sechstägige Sommerfestival der Kulturen, das Interkulturelle Theaterfestival Made in Germany oder das interkulturelle Festival Made in Stuttgart. Außerdem Musikprojekte der Ziryab-Akademie, interkulturelle Frühstücktreffs und Diskussionsforen sowie die Herausgabe des Monatsmagazins IN MAGAZIN. Das Forum der Kulturen leitet zudem den Initiativkreis Interkulturelle Stadt (IKIS), einen Zusammenschluss interkulturell aktiver Kultureinrichtungen.
Das Forum der Kulturen sieht seine Aufgabe darin, den Reichtum kultureller Vielfalt sichtbar und erlebbar zu machen und fördert die Potenziale, die eine Einwanderungsgesellschaft in sich birgt. Mit seinen verschiedenen Projekten und Aktivitäten trägt das Forum der Kulturen dazu bei, die gesellschaftliche, kulturelle und politische Teilhabe des migrantisch geprägten Bevölkerungsteils zu stärken und auszubauen. Das Forum der Kulturen Stuttgart fungiert als Partner im Kulturleben der Region ebenso wie in unterschiedlichen integrations-, sozial- und bildungspolitischen Zusammenhängen. Auch im entwicklungspolitischen Bereich ist der Verein aktiv. Er ist Bestandteil eines breit angelegten interkulturellen Netzwerkes, in der Kommune ebenso wie auf Landes- und Bundesebene, und prägt den interkulturellen Diskurs in Deutschland durch verschiedene Veranstaltungen (wie den Bundesfachkongress Interkultur) mit.[2]
Das Konzept des House of Resources (HoR) soll den Ausbau und die zunehmende Professionalisierung der Arbeit mit Migrantenvereinen ermöglichen. Angebote sollen dadurch erweitert und verbessert sowie die Beratungs- und Vermittlungsarbeit optimiert werden. Als neues bedarfsgerechtes Förderkonzept stellt das House of Resources Migrantenvereinen die für ihr Engagement erforderlichen Ressourcen zur Verfügung. Es werden beispielsweise Räumlichkeiten, technische Hilfsmittel, Fachreferenten, finanzielle Hilfen, Anwälte oder Steuerberater angeboten.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) griff 2015/2016 das vom Forum der Kulturen Stuttgart entwickelte Konzept der HoR auf. Das BAMF fördert im Rahmen eines Modellprojekts 20 House of Resources, mindestens eines in jedem Bundesland (Stand: Mai 2022).[3]
Seit 2001 erscheint monatlich mit Ausnahme im Sommer (Dreimonatsausgabe) und über den Jahreswechsel (Zweimonatsausgabe) die kostenlose interkulturelle Programmzeitschrift des Forums der Kulturen Stuttgart e. V. mit interkulturellem Veranstaltungskalender und Serviceteil, Informationen aus den Migrantenorganisationen, Porträts von migrantischen Kunstschaffenden sowie kulturellen und gesellschaftspolitischen Hintergrundartikeln. Die Zeitschrift, die seit Mai 2021 in einem neuen Look erscheint, hat eine Auflage von 13.000 Stück und liegt in kommunalen Infostellen, in Kulturzentren, Kinos, Institutionen, Restaurants und in den Geschäftsstellen von Mitgliedsvereinen und (post-)migrantischen Organisationen aus.
In der Sommerausgabe des Monatsmagazin erscheint jedes Jahr eine Sonderbeilage zum Sommerfestival der Kulturen mit Hintergrundinformationen zu den auftretenden Bands, teilnehmenden Migrantenvereinen, Kooperationen und Reportagen.
Seit 2001 veranstaltet das Forum der Kulturen Stuttgart e. V. einmal im Jahr das Sommerfestival der Kulturen. Sechs Tage lang spielen Bands aus aller Welt auf dem Stuttgarter Marktplatz und die (post-)migrantische Organisationen und Initiativen beteiligen sich sowohl mit der Zubereitung von Essen aus aller Welt als auch mit künstlerischen Beiträgen. Auf dem Markt der Kulturen, der in den Seitenstraßen zum Marktplatz stattfindet, gibt es Kunsthandwerk und Schmuck, Kleidung, Taschen, Tee und Gewürze aus verschiedenen Ländern zu kaufen.
Mittlerweile zieht das Festival circa 85.000 Besucher an und wird als eine Bereicherung für die Stadt gesehen.[4] In einem Kommentar der Stuttgarter Zeitung heißt es hierzu: „Rolf Graser vom Forum der Kulturen gebührt die Stuttgarter Ehrenbürgerwürde für das Maß an Qualität, mit dem er alljährlich den Marktplatz beglückt. Sein Festival ist so wichtig für Stuttgart, dass es eigentlich monatlich stattfinden sollte.“[5]
Eine Reihe bekannter Bands spielten bereits auf dem Sommerfestival der Kulturen. Darunter waren unter anderen: Karamelo Santo, Che Sudaka, Äl Jawala, Amsterdam Klezmer Band, Boban Marković, Hugh Masekela, Natacha Atlas, Chupacabras, Babylon Circus, Habib Koité, Pippo Pollina, Locomondo, Bukahara, Ana Tijoux, Fanfare Ciocărlia, Orange Blossom, Baba Zula, Transglobal Underground, Ladysmith Black Mambazo, Amparanoia, Doctor Krápula, Rupa and the April Fishes, Yonii und Roy Paci.
Das Festival musste 2020 und 2021 angesichts der COVID-19-Pandemie abgesagt werden. 2023 fand das Sommerfestival der Kulturen zum 20. Mal statt.
Das Forum der Kulturen initiierte zahlreiche Netzwerke in der Kommune, auf Landes- sowie auf Bundesebene beziehungsweise war an deren Entstehung beteiligt:
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