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Tragschrauber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Focke-Achgelis Fa 330 „Bachstelze“ war ein motorloser Kleintragschrauber, der für den Einsatz auf U-Booten und Schiffen bestimmt war.
Focke-Achgelis Fa 330 | |
---|---|
Typ | Tragschrauber |
Entwurfsland | |
Hersteller | Focke-Achgelis GmbH |
Erstflug | August 1942 |
Indienststellung | 1943 |
Produktionszeit | 1943–1945 |
Stückzahl | etwa 200 |
Die Maschinen konnten bereits bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h starten. Sie wurden allein durch die Geschwindigkeit des U-Bootes und durch den Wind angetrieben und emporgehoben (Autorotation). Der Aufbau war äußerst einfach gestaltet und bestand aus einer Stahlrohrkonstruktion und einem 7,31 m im Durchmesser messenden Hauptrotor, der aus drei Rotorblättern bestand.
Die Tragschrauber ließen sich zusammenklappen. Sie wurden nicht in den Innenräumen der Schiffe oder U-Boote verstaut, sondern in zwei mit wasserdichten Deckeln verschließbaren großen Druckbehältern (60 cm Durchmesser), die senkrecht an dem Turm des U-Bootes montiert waren. Einer der Behälter enthielt die drei Rotorblätter und die Nabe, der andere Rumpfgerüst, Steuerung und Leitwerk.
Der Start erfolgte von einem Starttisch, der in den sogenannten Wintergarten des U-Bootes montiert war. Der einzelne Beobachter hatte eine stark vergrößerte Sichtweite, was das Auffinden von Zielen verbessern sollte. Betrug die Sichtweite vom Turm des U-Boots in der Regel nicht mehr als 5 sm, konnte der Beobachter von der Bachstelze aus 25 sm blicken, da der Tragschrauber am 300 m langen Schleppseil eine Höhe von ca. 120 m erreichte.
Um die Maschinen auf einem U-Boot einsatzbereit zu machen, waren sieben Minuten notwendig, das Einpacken erfolgte in zwei Minuten. In Notfällen konnte der Pilot den Rotor abwerfen und dann mit dem Rest der Maschine an einem Fallschirm hängend landen. Mehr als 112 dieser einfachen, aber für ihre Zeit technisch hoch entwickelten Geräte wurden gebaut und auf den U-Booten des Typs IX D 2 eingesetzt.
Es sollen rund 200 Exemplare der von Paul Klages entwickelten Fa 330 bei Weserflug in Hoykenkamp endmontiert worden sein. Einige davon kamen 1945 nach Großbritannien und wurden bei dem Airborne Forces Experimental Establishment, RAF Beaulieu, untersucht.[1] Ein weiterer Prototyp wurde nach dem Krieg in Frankreich als SNCASO SE-3101 fertiggestellt.[2]
Da der Einsatz von einem U-Boot aus ein schnelles Abtauchen des U-Bootes verhinderte, wenn Fluggerät und Pilot nicht zurückgelassen wurden, war der Erfolg des Musters sehr begrenzt. Im weiteren Verlauf wurde die Möglichkeit einer Modifikation der Fa 330 zu einem Hubschrauber mittels eines 60-PS-Motors geprüft, jedoch als nicht machbar erachtet. Stattdessen wurde der äußerlich recht ähnliche, jedoch weitgehend eigenständige Fa 336 entworfen. Das Konzept enthielt ebenso einen 60-PS-Motor sowie einen konventionellen Heckrotor zum Drehmomentausgleich, kam aber aufgrund mangelnder Entwicklungskapazitäten nie über das Reißbrett hinaus.[3]
Kenngröße | Daten[4] |
---|---|
Besatzung | 1 |
Rotorkreisdurchmesser | 7,32 m |
Rotorkreisfläche | 42,00 m² |
Länge | 4,42 m |
Höhe | 1,67 m (mit Startschlitten)[5] |
Leermasse | 68 kg |
Rüstmasse | 75 kg[5] |
Startmasse | 175 kg[5] |
Mindestgeschwindigkeit | 25 km/h[5] |
Einsatzgeschwindigkeit bei 300 m Schleppseillänge | 35 km/h in 100 m Höhe[5] 50 km/h in 200 m Höhe[5] 80 km/h in 250 m Höhe[5] |
Eine Reihe von Fa 330 sind erhalten und werden ausgestellt:
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