Flughafen Athen-Ellinikon
Flughafen in Griechenland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Flughafen Athen-Ellinikon (griechisch Κρατικός Αερολιμένας Αθηνών, (ICAO-Code: LGAT)) war von 1938 bis 2001 der internationale Verkehrsflughafen der griechischen Hauptstadt Athen. Er wurde durch den neuen Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos abgelöst und geschlossen.
Flughafen Athen-Ellinikon Κρατικός Αερολιμένας Αθηνών | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | LGAT | |
Koordinaten | ||
Höhe über MSL | 21 m (69 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 7 km südlich von Athen | |
Straße | Leoforos Poseidonos | |
Nahverkehr | Straßenbahn Athen | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1938 | |
Schließung | 28. April 2001 | |
Terminals | 2 | |
Passagiere | 12 Mio. | |
Start- und Landebahnen | ||
15L/33R | 3500 m × 60 m Asphalt | |
15R/33L | 3148 m × 45 m Asphalt | |
Webseite | ||
hcaa-eleng.gr/ath.htm |
Das Flughafengelände liegt in dem Vorort Elliniko an der Küste, in direkter Nachbarschaft zu den beliebten Vororten Glyfada und Voula etwa sieben Kilometer südlich der Athener Innenstadt. Erschlossen ist das Gelände durch die Straßenbahn Athen und eine Schnellstraße.
Der Flughafen ersetzte ursprünglich den Flugplatz Dekeleia. Alle Flüge wurden zunächst am Westterminal abgewickelt, das später nur noch von Olympic Airlines genutzt wurde. Zwischen 1966 und 1970 wurde das Ostterminal errichtet, an dem alle Flüge internationaler Fluggesellschaften abgewickelt wurden. Das Gebäude ist ein Entwurf des finnischen Star-Architekten Eero Saarinen und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Das Westterminal wurde in den 1970er Jahren erweitert, in den 1990er Jahren wurde der neue Tower errichtet.
Am 5. August 1973 eröffneten die beiden mit Maschinenpistolen und Handgranaten bewaffneten militanten Palästinenser Talaat Hussein Abdallah und Zemed Mohammed Ahmed, die sich als Mitglieder der Terrororganisation Schwarzer September bezeichneten, das Feuer auf eine Passagier-Lounge auf dem Flughafen, wobei drei Menschen getötet und 55 verwundet wurden.[1]
Am 28. April 2001 wurde der Flughafen geschlossen und durch den neuen Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos ersetzt. Beide Terminals und deren Parkplätze wurden eingezäunt und waren bis auf einige Veranstaltungen nicht mehr öffentlich zugänglich. Ursprünglich war der Abriss der gesamten Substanz vorgesehen und die Umwandlung in einen Park. Wettbewerbsentwürfe sahen eine teilweise Erhaltung flugtechnischer Infrastruktur vor und Denkmalschützer erreichten den Schutz des Saarinen-Gebäudes.
Der gemeinnützige Verein Kulturverein der Angestellten von Olympic Airways ΠΟΛ.Κ.Ε.Ο.Α. bemühte sich um die Errichtung eines Museums auf dem Gelände. Diese Initiative wurde jedoch von staatlicher Seite mit Verweis auf eine ähnliche Einrichtung der Luftstreitkräfte auf dem Flugplatz Dekelia abgewiesen.
Der Verein erwarb drei Flugzeuge, welche von der Olympic ausgemustert worden waren. Dabei handelt es sich um eine Boeing 747 (SX-OAB „Olympic Eagle“, Sn: 20825/223), eine Boeing 737 (SX-BCA „Apollo“, Sn 21224/463) und eine Boeing 727 (SX-CBA „Mt. Olympus“, Sn 20003/671). Der Verein betrieb ab 2009 ein kleines Museum an einer Ecke des Westterminals. An dieser Stelle war das Gebäude auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich,[2] die Flugzeuge parkten am Ostterminal und waren nur zu Veranstaltungen zugänglich.
Für die Olympischen Sommerspiele 2004 wurde ein Teil des Geländes zum Elliniko Olympic Complex umgestaltet, so wurden etwa zwei Baseballstadien errichtet und viele Hangars zu Sporthallen umgebaut.
Als Zwischennutzung wurden in den Abfertigungshallen auch Fachmessen und Kongresse abgehalten. Ein Hangar wurde zu einem Straßenbahndepot umgebaut. Bis heute haben die Flugsicherung und der nationale Wetterdienst Εθνική Μετεωρολογική Υπηρεσία Ethniki Meteorologiki Iperesia auf dem Gelände ihren Sitz. Eine Machbarkeitsstudie befasste sich mit einer Erweiterung der Linie 2 der Metro Athen bis zum Gelände.
Im Jahr 2016 waren über 3500 Flüchtlinge im Flughafengebäude und um den Flughafen, in den angrenzenden Hockey- und Baseballstadien, teilweise in Zelten untergebracht. Anfang Mai 2016 traten 1000 Flüchtlinge in Hungerstreik wegen unzureichender Betreuung, Mangel an Infrastruktur und sauberem Wasser. Die griechische Regierung hatte daraufhin die Räumung Ellinikos bis 20. Juli angekündigt; der für Migration zuständige Vizebürgermeister von Athen, Lefteris Papagiannakis, sagte im August, die Evakuierung werde wohl noch bis Jahresende dauern. Durch Mängel am Abwassersystem waren Keller mit Abwasser überflutet. Ende August wurde berichtet, dass Experten des Zentrums für Krankheitskontrolle und Vorbeugung (KEELPNO) und die örtliche Ärztekammer vor extremer gesundheitlicher Gefährdung warnten und dass vermehrt Infektionskrankheiten auftraten.[3]
Seit ca. 2014 wurde diskutiert, auf dem Gelände des Flughafens ein Tourismusresort aufzubauen.[4] Im September 2016 wurde nach unterschiedlichen Pressemeldungen der Verkauf an ein Konsortium griechischer, chinesischer und arabischer Investoren beschlossen. Es sollten u. a. ein Kasino und eine luxuriöse Urlaubsanlage entstehen und dafür rund 8 Mrd. Euro investiert werden sowie mehrere tausend neue Arbeitsplätze entstehen. Seit 2022 wird das ehemalige Flughafengelände unter dem Namen „The Ellinikon“ regeneriert. Dieses Stadtentwicklungsprojekt umfasst einen zwei Millionen Quadratmeter großen Küstenpark sowie Wohn-, Einzelhandels- und Gewerbeflächen.[5]
Von den Flugzeugen blieb nur die 747-200 SX-OAB (Olympic Eagle) auf dem Gelände. Diese wurde an das denkmalgeschützte Saarinen-Terminal gestellt und soll künftig als Museum dienen. Die anderen historischen Flugzeuge wurden verkauft.
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