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Auftriebskonzept für Hubschrauber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Flettner-Doppelrotor (engl. intermeshing rotor) ist ein Konstruktionsprinzip für Hubschrauber, das zwei über ein Getriebe gekoppelte Rotoren verwendet, deren Drehachsen in geringem Winkel gegeneinander geneigt sind und deren Rotorköpfe in relativ geringem Abstand in Flugrichtung seitlich nebeneinander liegen. Die Rotoren drehen sich gegenläufig, der eine im Uhrzeigersinn, der andere gegen den Uhrzeigersinn. Der erste Hubschrauber, der dieses nach seinem Entwickler Anton Flettner benannte Prinzip benutzte, war die in sechs Exemplaren gebaute Flettner Fl 265, die von Flugkapitän Richard Perlia ab Mai 1939 erprobt wurde. Betriebsreife erreichte aber erst die Flettner Fl 282, mit der Ludwig Hofmann am 31. Oktober 1941 erstmals flog.[1]
Der Flettner-Doppelrotor ist nicht mit dem Flettner-Rotor des gleichen Erfinders zu verwechseln, einem Antrieb für Schiffe, der den Magnus-Effekt ausnutzt.
Bei dieser Rotorkonfiguration sind die Rotorköpfe der beiden Hauptrotoren nicht wie beim Koaxialrotor übereinander angeordnet, sondern seitlich nebeneinander. Da die Pylone der Rotormaste und damit die Achsen der Rotorwellen in einer nach oben offenen V-Stellung zueinander stehen, überdecken sich im Unterschied zu der ebenfalls zweirotorigen Tandem-Konfiguration hier die Rotorkreisflächen zum allergrößten Teil, die Rotorebenen stehen dabei von vorne betrachtet im V-Winkel der Rotormaste zueinander. Damit sich die Rotorblätter beim Ineinanderkämmen keinesfalls berühren, müssen die gegenläufigen Rotoren fest durch das Hauptgetriebe synchronisiert sein (bei den üblichen Zweiblatt-Rotoren mit 90° Phasenversatz zueinander).
Diese konstruktiven Merkmale gewährleisten, dass sich die Rotorblätter immer wechselweise knapp über den benachbarten Rotormast hinweg bewegen. Damit die Rotorblätter am Rand des Rotorumfanges durch die nach außen geneigte Rotationsachse genug Bodenfreiheit haben, müssen die Rotorköpfe hoch genug angeordnet sein.
Das System wird auch als ineinanderkämmende Rotoren bezeichnet.
Die Steuerung erfolgt durch zyklische und kollektive Rotorblattverstellung, bei den derzeit eingesetzten Exemplaren in der Regel mit Flettner-Klappen, also kleinen, an den Endleisten der Rotorblätter bei etwa 3/4 des Rotor-Radius angebrachten Steuerklappen, die durch Schubstangen innerhalb der Blätter betätigt werden und die durch ihren Steuerausschlag das in der Blattlängsachse frei drehbar gelagerte Rotorblatt in die erforderliche Anstellwinkel-Position bringen.
Die Steuerung erfolgt durch eine der Taumelscheibe ähnliche Anlenkung in beiden Rotorköpfen:
(Quelle: K-MAX Flight Manual)
Vorteile des Flettner-Doppelrotors sind:
Nachteile sind:
Als vorteilhafte Einsatzgebiete ergeben sich dadurch Bereiche, in denen mit hoher Zuladung oft im Schwebeflug oder nur mit mäßiger Geschwindigkeit geflogen wird (bei Montagearbeiten als fliegender Kran, Außenlastflüge im Forst- oder Baubereich) und die erreichbare Fluggeschwindigkeit und zurückzulegende Strecke eher untergeordnete Bedeutung haben.
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