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Brettspiel für Familien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Familienspiel ist ein Gesellschaftsspiel, üblicherweise ein Brett- oder Kartenspiel, das ohne Alterseinschränkung von der ganzen Familie gespielt werden kann. Es sollen weder junge Spieler überfordert noch ältere gelangweilt werden. Typische Einstiegsalter sind acht bis zehn Jahre.
Familienspiele setzen auf einfache Regeln, die schnell erlernt werden können und trotzdem vielfältige Spielzüge ermöglichen. Eine wichtige Eigenschaft von Familienspielen ist es, dass kein Spieler vorzeitig ausscheiden muss, so dass alle bis zum Ende des Spiels gemeinsam spielen. Häufig sind regulierende Spielprinzipien anzutreffen, durch die ein führender Spieler kleine Nachteile erfährt, um die Konkurrenten leichter aufholen zu lassen und das Spielgeschehen auszubalancieren. Die Spieldauer beträgt typischerweise 45 – 60 Minuten.
Der Begriff „Familienspiel“ ist nicht in Wörterbüchern definiert, dennoch hat sich der Begriff ausgehend von den Spieleverlagen etabliert, um bestimmte Typen von Spielen anhand der Zielgruppe zu umschreiben.[1][2] Die Bezeichnung ist spätestens mit dem 1988 vergebenen „Sonderpreis kooperatives Familienspiel“ von der Jury des Spiel des Jahres etabliert.[3] Die Regeln der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel definieren Familienspiele als eine von vier Kategorien, in denen Wettbewerbe ausgetragen werden. Familienspiele sind danach Spiele, „die eine Mischung aus Strategie und Glück zulassen. Wobei der jeweilige Anteil nicht entscheidend ist, sondern das Zusammenspiel zwischen ‚Jung‘ und ‚Alt‘.“[4]
Die Spielgattung erreicht die breiteste Marktabdeckung. Viele ihrer Vertreter gelten als „typisch deutsch“, sodass diese in englischer Sprache als German games oder German-style (board) games bezeichnet werden. Erfolgreiche Autoren von Familienspielen stammen auch aus anderen Nationen, daher hat sich der Begriff im Laufe der Zeit zu Eurogame gewandelt. Weitere mit Eurogame bezeichnete Spiele können im Gegensatz zum klassischen Familienspiel jedoch auch deutlich komplexer sein, eine erhebliche Spieldauer erreichen und ein höheres Einstiegsalter haben. Daran wird deutlich, dass eine Abgrenzung z. B. auch zum Autorenspiel gelegentlich schwierig werden kann. Das liegt unter anderem daran, dass viele Spieleautoren den großen Markt der Familien anpeilen und Spieldauer und -komplexität auf ein entsprechendes Maß begrenzen, damit ein Autorenspiel die Eigenschaften eines Familienspiel erfüllt.
Ein Trend ist, Erweiterungen zu einem Spiel zu veröffentlichen. Er begann mit Die Siedler von Catan von Klaus Teuber. Weitere Spiele, die mittlerweile eine Reihe von Erweiterungen aufweisen, sind Der Palast von Alhambra, Carcassonne und das Kartenspiel Bohnanza. Uwe Rosenberg, Autor von Bohnanza, orientiert sich dabei mit einigen seiner Erweiterungen in humorvoller Weise an den Erweiterungen zu Die Siedler von Catan. In den letzten Jahren sind einige Spiele auch in neuen Varianten erschienen, die bei einem ähnlichen Mechanismus wie das Originalspiel ein neues Thema aufweisen. Dies betrifft zum Beispiel Die Jäger und Sammler und Die Stadt als Varianten von Carcassonne oder Abenteuer Menschheit, das auf dem Mechanismus von Die Siedler von Catan basiert.
Der Spielepreis Spiel des Jahres zeichnet gezielt Familienspiele aus.[5][6] Als Erweiterung wird seit 2011 im Rahmen des Spiel des Jahres eine eigene Kategorie Kennerspiel des Jahres verliehen, die durch komplexere Spielprinzipien, längere Spieldauer und höheren Anteil von Strategie gekennzeichnet ist.[7]
Abgegrenzt werden Familienspiele unter anderem gegen
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