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Deutscher Buchverlag mit Sitz in München Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Ernst Reinhardt Verlag (Eigenschreibweise: reinhardt) ist ein deutsch-schweizerischer Verlag mit Sitz in München und Basel.
Ernst Reinhardt Verlag | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 12. Juli 1899 |
Sitz | München, Deutschland
Basel, Schweiz |
Leitung | Hildegard Wehler |
Branche | Verlag |
Website | www.reinhardt-verlag.de |
1899 begann der Basler Buchhändler Ernst Reinhardt (1872–1937) in München mit dem Kauf der Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung Dr. Lüneburg am Maximiliansplatz 3. Ab ca. 1900 befreundete er sich mit Ricarda Huch. 1905 landete er mit dem frühen Bestseller Die sexuelle Frage von August Forel seinen ersten Erfolg. Ab 1912 wurde er Verleger der Werke von Alfred Adler.
Nach schwierigen Jahren unter dem NS-Regime und Reinhardts Tod 1937 führte sein Neffe Hermann Jungck (1904–1988) den Verlag fort. Nach dem zweiten Schließungsbefehl durch die Nazis zog der Verlag 1944 nach Basel in die Schweiz, wo 1945 die Ernst Reinhardt AG gegründet wurde. Erst nach 1948 wurde wieder zunehmend in München produziert. Der Verlag gibt wissenschaftliche Buchreihen im Bereich der Pädagogik, Psychologie und Psychotherapie und Pflege heraus. Auch Kinderbücher, Ratgeber und Sachbücher gehören zum Sortiment. Seit 1972 ist der Verlag auch Mitglied bei der Uni-Taschenbücher GmbH (UTB). 1973 löste Bruno Linne Jungck als Verlagsdirektor ab. 1978 wurde Karl Münster Verlagsleiter und ab 1998 Hildegard Wehler.
Von 1939 bis 1966 gab der Verlag in zahlreichen Auflagen ein Plagiat des Buches »So kocht man in Wien!« heraus und verkaufte auch Lizenzen dafür. Verfasst hatte es Alice Urbach 1935, nach dem »Anschluss« Österreichs an Deutschland unter den Nationalsozialisten wurde das Werk »arisiert«; Urbach verlor sämtliche Rechte daran. Nach dem Krieg bemühte sich Alice Urbach beim Verlag vergeblich, die Urheberrechte zurückzuerhalten. Der Ernst Reinhardt Verlag nannte als Autor des Buches ab 1939 »Rudolf Rösch«, einen »langjährigen Küchenmeister in Wien«, dessen Existenz fraglich ist.[1]
Alice Urbachs Enkelin und Historikerin Dr. Karina Urbach brachte 2020 ein Buch über die Geschichte ihrer Großmutter heraus: »Das Buch Alice. Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten«.[2][3] Ende 2020 nahm der Verlag dazu Stellung. Darüber berichtet der Spiegel im Anschluss an ein Interview mit Karina Urbach[4]:
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