Erich Boltenstern
österreichischer Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Erich Boltenstern (* 21. Juni 1896 in Wien; † 9. Juni 1991 ebenda) war ein österreichischer Architekt.
Boltenstern leistete nach der Matura Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, studierte 1919 bis 1922 in Wien Architektur. Nach dem Diplom ging er zunächst nach Barcelona und danach nach Berlin zu Hans Poelzig und Bruno Ahrends.[1] 1923/24 arbeitete er in Barcelona bei Alfred Keller, bevor er 1925 nach Wien zurückkehrte, um dort im Gemeinschaftsbüro von Siegfried Theiss und Hans Jaksch weitere Praxis zu erlangen. In den Jahren von 1927 bis zu dessen Tod 1928 war er Mitarbeiter von Julius Schulte in Linz, dessen Architekturbüro Atelier Schulte sich damals mit dem Bau des Urnenhains Urfahr beschäftigte.
Boltenstern, dessen eigene erste Bauten um 1930 begannen, war in den Jahren von 1929 bis 1934 Assistent bei Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule in Wien und von 1934 bis 1936 Assistent von Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste in Wien, er leitete dort bis 1938 eine Meisterklasse für Architektur. 1938 bis 1945, in der Zeit des Nationalsozialismus, galt Boltenstern als „jüdisch versippt“ und hatte berufliche Nachteile.
Nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete an der Architekturfakultät der Technischen Hochschule Wien, von 1952 bis 1968 hatte er dort eine ordentliche Professur inne. Nach 1945 beim Wiederaufbau in Wien war Boltenstern einer der meistbeschäftigten Planer und vertrat die Konzeption einer gemäßigten Moderne.
Der Zeit Erich Boltensterns und seinem Schaffen war 2005/2006 im Wien Museum eine Sonderausstellung gewidmet.[2]
Boltenstern ist am Friedhof in der Hinterbrühl, wo er selbst bereits vorher den Grabstein seiner Mutter, der Opernsängerin Louise Piwniczka gestaltete, begraben.[3] Von seinen Söhnen war Erich Boltenstern junior (1926–2014) ebenfalls Architekt, während sich Sven Boltenstern (1932–2019) als Goldschmied und Bildhauer einen Namen machte.
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