Ein elektronischer Sucher (englisch: electronic viewfinder (EVF)) ist ein Sucher mit einem sehr kleinen Bildschirm, dessen virtuelles Bild über ein optisches System mit einem Auge betrachtet wird.
In Digital- und Videokameras werden zu diesem Zweck Flüssigkristallanzeigen oder OLED-Bildschirme[1] eingesetzt, die im Live-View-Modus betrieben werden. Bevor diese Technologie verfügbar war, wurden kleine Röhrenbildschirme eingebaut, beispielsweise in Fernsehkameras. Der Fotograf beziehungsweise Kameramann betrachtet im elektronischen Sucher das durch das Objektiv elektronisch aufgenommene Bild und kann so den exakten Bildausschnitt und weitere Informationen sehen.[2] Zur Anpassung des Suchers an die Sehschärfe des Nutzers kann durch Verändern der Linsenlage im Sucher häufig ein Dioptrienausgleich durchgeführt werden.
Vorteile gegenüber einem optischen Sucher
Der Sucher zeigt das Bild bereits unter Berücksichtigung der Einstellungen für die Belichtung, den Weißabgleich, die Farbsättigung und andere Effekte.
Ein elektronischer Sucher kann nach einer Aufnahme auch zur Bildwiedergabe genutzt werden. Der Fotograf kann mit dem Sucher ohne die Kamera vom Auge abzusetzen sofort nach der Aufnahme eine Bildkontrolle durchführen. Das ist insbesondere in hellen Umgebungen sinnvoll, da beim Blick in einen Sucher weniger Streulicht den Kontrast im Bild verringert als beim Blick auf einen (rückwärtigen) Bildschirm.
Ein elektronischer Sucher zeigt das Bild auch unabhängig vom gewählten Bildseitenverhältnis oder dem eingestellten Digitalzoom immer mit kompletter Bildfeldabdeckung.
In dunkler Umgebung oder bei der Überprüfung der Bilder mit kleiner Blende (Abblenden) kann das Bild heller und somit besser erkennbar dargestellt werden.
Es können zusätzliche Informationen in erheblich größerem und flexibleren Maße eingeblendet werden, wie zum Beispiel ein Histogramm mit den Belichtungswerten oder Hervorhebungen von überbelichteten Bildbereichen,[3]Fokus-Peaking, eine Softwarelupe, Gesichtserkennung (gegebenenfalls auch mit Augenerkennung), die Verfolgung eines auf ein Motiv eingestellten Schärfepunktes, eine elektronische Wasserwaage oder Hilfs- beziehungsweise Gitterlinien für die Ausrichtung der Kamera an Objektkanten oder für die Panoramafotografie.[2] Bei manchen Kameras mit berührungsempfindlichem Bildschirm kann dieser während der Benutzung des elektronischen Suchers zur Steuerung der im Sucherbild eingeblendeten Information verwendet werden, wie zum Beispiel bei der Auswahl eines Menüpunktes oder des Autofokus-Bereiches sowie für die Festlegung der Lage des Histogramms.[4]
Sucherbilder mit zusätzlicher ...
… Markierung der erkannten und scharf eingestellten Gesichter
… rot markierter Hervorhebung aller scharf eingestellten Kanten (Fokus-Peaking)
… Darstellung von Gitter- und Rasterlinien zur Ausrichtung von Objektkanten
… Einblendung von Hilfslinien zur lotrechten Ausrichtung der Kamera (Rollen und Nicken)
… Kennzeichnung der überbelichteten Bildbereiche mit einem Zebramuster
Nachteile gegenüber einem optischen Sucher
Elektronische Sucher benötigen elektrische Energie.
Je nach interner Verzögerungszeit bei der Signalverarbeitung kommt es bei Kameraschwenks oder sich bewegenden Motiven unter Umständen zu wahrnehmbaren Verzögerungen in der Darstellung des angezeigten Bildes. Diese Verzögerung ist von der Geschwindigkeit der Bildaufnahme, der bildverarbeitenden Prozeduren und der Anzeige abhängig. OLED-Sucher bieten inzwischen allerdings Bildwiederholfrequenzen von bis zu 240 Bildern pro Sekunde.[1]
Sucherkonzept (Mementodes Originals vom 19. Juli 2018 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lumixgexperience.panasonic.de, Lumix G Experience, abgerufen am 18. Juli 2018.
Wikiwand in your browser!
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.