Eisenbahnunfall am Gare Montparnasse
Eisenbahnunfall Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein außergewöhnlicher Eisenbahnunfall ereignete sich am Dienstag, dem 22. Oktober 1895, im Kopfbahnhof Montparnasse in Paris. Ein Zug der Compagnie des chemins de fer de l’Ouest von Granville nach Paris kam nicht – wie vorgesehen – am Ende des Gleises zum Stehen, sondern überfuhr nach dem Prellbock auch den Bahnsteig und durchbrach die Wand des Bahnhofsgebäudes.
Der Zug war um 8:45 Uhr in Granville losgefahren, führte 14 Wagen[1] und hatte einige Minuten Verspätung, als er um 15:55 Uhr im Bahnhof Montparnasse einlief. Der Lokführer Guillaume-Marie Pellerin, der 19 Jahre Berufserfahrung besaß, fuhr mit etwa 45 km/h in den Bahnhof ein, um die Verspätung wettzumachen. Allerdings versagte die Druckluftbremse und die Wirkung der Lokbremse reichte nicht aus, um die Geschwindigkeit des schweren Zugs ausreichend zu drosseln.[2][3] Pellerin sprang gemeinsam mit dem Heizer von der Lok und rettete sich, bevor die Lok den Prellbock und den Querbahnsteig überfuhr und die etwa 1,25 Meter starke Brüstung unterhalb eines großen Glasfensters durchbrach, auf den ein Stockwerk tiefer liegenden Place de Rennes stürzte und dabei nur knapp eine Straßenbahn verfehlte. Sie blieb, schräg an die Wand gelehnt, stehen. Die Kupplung zwischen dem Schlepptender der Dampflokomotive und dem Zug riss. Die 14 Wagen des Zuges mit 131 Passagieren blieben auf den Gleisen stehen.
Es gab fünf Verletzte unter den Passagieren und den Zugbegleitern. Unten auf der Straße starb die Zeitungsfrau Marie-Augustine Aguilard. Sie hatte ihren Mann vertreten, der die Abendzeitungen holte. Die Eisenbahngesellschaft bezahlte die Beerdigung und eine Rente für ihre zwei Kinder. Eine weitere Frau wurde verletzt.
Der Lokführer Pellerin und der Heizer Mariette[4] wurden vor Gericht gestellt. Pellerin musste 50 Franc Strafe zahlen und kam für zwei Monate ins Gefängnis, Mariette bezahlte 25 Franc.
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