Dārāb-nāma
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Das Dārāb-nāma (persisch داراب نامه, DMG Dārāb-nāma, ‚„Buch“ von Darab‘) ist ein Werk der persischen Volksliteratur aus dem 12. Jahrhundert des Geschichtenerzählers Abū Tāhir Tarsūsī. Etwa ein Drittel des Schriftwerks handelt von den Abenteuern des legendären iranischen Königs Dārāb, der größere Teil befasst sich mit dessen Sohn Iskandar, der in der persischen Tradition mit Alexander dem Großen identifiziert wird. Viele der im Dārāb-nāma geschilderten Abenteuer, insbesondere die Alexandergeschichte, wurden jahrhundertelang von professionellen Geschichtenerzählern vorgetragen, die der Erzählung ihre je eigene Gestalt und Prägung gaben. Tarsūsīs Text stellt eine von vielen verschiedenen Fassungen dar, die im iranischen Raum kursierten.[1] Der Autor greift dazu auf altbekannte Quellen wie den Pseudo-Kallisthenes und das Schāhnāme von Firdausi zurück, schöpft aber auch aus altiranischen Traditionen, die nicht zum Schāhnāme gehören[2]. Diverse geographische und historiographische persische und arabische Werke, teils Übersetzungen aus dem Griechischen, lassen sich ebenfalls nachweisen.[3] Das Werk besteht aus 36 Kapiteln, die auf zwei Bücher (Kap. 1–19 und Kap. 20–36) aufgeteilt sind.